SP151 – Wie uns digitale Tools und Strategien besser machen statt zu überfordern

Warum der Prozess und nicht immer das Tool ausschlaggebend ist

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Juliane: Heute habe ich Daniel Siegel im Interview. Er ist Berater für digitale Strategie und lebt und arbeitet in München. Er erzählt uns gleich etwas über sich und sein Business und stellt sich natürlich vor.

Tools, die unser Side-Business unterstützen statt überfordern

Wir wollen uns heute ganz speziell anschauen, welche digitalen Tools und Strategien uns und unser Sidebusiness unterstützen und noch besser machen können, anstatt uns zu überfordern. Besonders ihr Sidepreneure seid damit konfrontiert. Neben eurem Hauptjob möchtet ihr euer Business groß machen und vorantreiben. Es bedarf daher eines besonderen Zeitmanagements sowie viel Energie und Motivation.

Jetzt aber mal herzlich willkommen Daniel. Stellst dich bitte unseren Lesern vor. Was tust du und wo lebst und arbeitest du?

Unternehmen in gefragte Experten wandeln

Daniel: Hi Juliane, danke, dass ich hier sein darf. Ich freue mich sehr. Ich bin, wie du bereits sagtest, Berater für digitale Strategie. Dabei geht es vor allem darum, Unternehmen mit einer Strategie, Technologie und Methode zu gefragten Experten zu machen. Was das bedeutet und wie ich genau helfe, darauf können wir gleich noch näher eingehen.

Ich war vorher Co-Founder und CTO von Not Just A Label. Das ist mittlerweile die führende Plattform für Modedesigner und es sind knapp 35.000 Designer aus mehr als 150 Ländern mit dabei. Ich hatte noch eine kürzere Zeit bei Accenture, dort war ich auch als Berater unterwegs. Dies zum kurzen beruflichen Kontext.

Juliane: Arbeitest du jetzt hauptsächlich digital oder auch offline?

„Digital“ ist die Fortführung von Strategien

Daniel: Ich „schimpfe“ mich zwar als digitaler Stratege, muss aber sagen, dass ich relativ viel offline arbeite. Für mich ist digital die Fortführung von Strategien, die ich erst einmal erarbeiten muss. Ich finde mit Technologie oder allgemein mit digitalen Tools, kann man sehr viele Prozesse und viele Dinge schneller machen. Man kann sie automatisieren, einfacher machen, sich selbst ausnehmend viel Zeit sparen usw..

Projekte finden 60-70% offline vor Ort statt

Aber damit man weiß, was überhaupt zu tun ist, braucht es relativ viel Strategie. Diese findet durchaus auch mal offline statt. Das heißt, wenn ich ein klassisches Kundenprojekt von mir anschaue, dann machen wir ca. 60 – 70 % digitale Strategie offline vor Ort. Mit dem Kunden zusammen, in einem Raum, in einem Café oder wo auch immer wir gerade sind. Die restliche Zeit wird dann überlegt, welche Tools die Strategie fortführen können. Wie wir alles, was wir gerade erarbeitet haben, noch besser machen können.

Juliane: Die Erfahrung haben wir tatsächlich auch gemacht. Ich weiß nicht, ob du auch unsere letzten Podcast-Episoden gehört hast. Wir nehmen gerade an einem Fellowship-Programm teil. Das gehört zum Media Lab Bayern.

Sidepreneur-Strategie wurde offline erarbeitet

Innerhalb des Programms haben wir auch eine  Startup School durchlaufen. Manche Startups sind zum Teil sehr digital unterwegs. Wir haben während der Startup School an unserer Strategie gearbeitet. Wir hatten ein großes Blatt Papier, einen großen Ausdruck vom Business Modell Canvas und viele bunte Zettel. Wir haben uns auch offline hingesetzt, obwohl wir sonst eigentlich digital arbeiten und auch mit unseren Kunden digital kommunizieren.

Wir haben uns hingesetzt, Zettel geschrieben und sortiert, so dass es ein ganz großes Bild ergeben hat. So stelle ich mir das gerade auch bei dir vor. Wenn du mit Kunden digitale Strategien erarbeitest, dass du auch Face to face mit ihnen zusammensitzt und arbeitest.

Wenige Tools haben das große Ganze im Blick

Daniel: Ganz richtig. Ich verzweifle auch ehrlich ein klein wenig. Ich persönlich kenne keine digitalen Tools, die solche Prozesse, die man durchläuft, durchgehen. Nehmen wir als Beispiel das Thema Positionierung.

Wer ist dein idealer Kunde? Welches große Problem löst sich für den? Wie bringt man alles in einer Strategie, vielleicht auch einer Marketingstrategie unter? Es gibt Outline und Mindmap Tools, aber es ist immer nur ein Teilaspekte. Was du gerade auch schon gesagt hast, alles schön auf einem Tisch auszubreiten, spiegelt sich nur bei wenigen Tools wider.

Immer der 25 Zoll Bildschirm vor einem

Auch wenn es ein paar Tools gibt, die vielleicht in diese Richtung gehen, man schaut immer noch in das schwarze Rechteck. 25 Zoll groß und dennoch können nicht alle gleichzeitig mitarbeiten. Man könnte zwar sagen, man zeigt es mit einem Beamer an, aber hat man immer noch das Problem, nicht mal kurz ein Post it herausnehmen zu können.

Kollaborative Arbeit verliert sich digital

Wenn man noch ein bisschen weitergeht, dazu habe ich mal einen Vortrag zum Thema gehalten. Ich habe eine Reise in die 60er/70er Jahre machen wollen. Dort, wo die Computer erstmals erforscht und entwickelt wurden. Es gibt viele Ideen und Missionen und auch Tools, wo sich Leute überlegt haben, wie man z. B. kollaborativ arbeiten kann. Wie kann man einen digitalen Space entwickeln und diese Idee haben wir komplett verloren.

Digital stößt an Grenzen

Man kann sich z. B. mit Google docs behelfen, vielleicht auch mit Skype usw.. Aber wie du schon richtig sagtest, auch da kommt man wieder an Grenzen. Wir sind auf digitaler Weise noch nicht so weit, wie wir denken. Eigentlich sind wir schneller, wenn wir es offline machen.

Juliane: Es kommt tatsächlich auch ein bisschen darauf an, wie das Unternehmen gestrickt ist. Oftmals ist es noch alles sehr klassisch, denn alle sitzen an einem Ort, können sich treffen und gemeinsam etwas erarbeiten.

Der Mix aus Offline und Online macht es spannend

Ich finde gerade diesen Mix ziemlich spannend. Es braucht definitiv Offline-Treffen. Alleine für das Teambuilding, aber auch um an der Vision und Strategie zu arbeiten. Kleinere Zwischenschritte können super digital erledigt werden und man muss nicht unbedingt an einem Ort sitzen. Man skyped mal oder nimmt Trello oder Google Docs und kann gemeinsam daran arbeiten. Es ist wirklich sehr charmant, beides miteinander zu verbinden.

Offline ist es unhöflich ein Handy herauszunehmen, online erfordert es Disziplin

Daniel: Auf jeden Fall, genau. Man muss natürlich auch die Disziplin besitzen, um nicht nebenbei 2 Stunden Facebook Fenster oder WhatsApp offen zu haben. Man muss auch wirklich zusammen kollaborieren. Wenn man in einem Raum zusammensitzt und viele solcher Prozesse gegeben sind, dann ist es auch unhöflich, wenn ich beispielsweise mein Handy rausnehme. Es ist dann kein technisches Problem, sondern ein soziales.

Juliane: Was würdest du sagen, welche digitalen Strategien oder Tools sollten wir nutzen? Welche überfordern nicht und welche machen uns in unserem Tun besser? Wie gehst du da vor?

Es geht nicht um das Tool, sondern den Prozeß

Daniel: Eines das ich selber verwende und vielen Kunden von mir beibringe, ist das ABC Modell von Doug Engelbart. Er war einer der Computerpioniere, die den Computer zu dem gemacht haben, wie er heute ist. Beispielsweise hat er die Maus erfunden, Fenster, Kollaboration. Er ist irgendwann darauf gekommen, dass es nicht wirklich um das Tool geht, sondern um die Prozesse. Prozesse, wie wir selber besser werden können.

ABC Modell von Doug Engelbart

Dieses ABC Modell kannst du dir wie 3 Kreise vorstellen, die ineinander verschachtelt sind.

A sind Prozesse, die ich alltäglich in meinem Unternehmen mache. Ich programmiere, designe, schreibe beispielsweise Blogposts, mache Marketing und so weiter.

B ist der zweite Kreis. Das sind die Prozesse, wie ich das besser machen kann. Dort frage ich mich, welche Tools kann ich nehmen oder kann ich andere Tools verwenden? Es ist grundsätzlich die Frage, wie kann ich A-Prozess besser machen.

Wie kann ich die Kreise besser machen?

Was ich mehr spannend finde und was ich versuche meinen Kunden beizubringen, ist der C-Teil. Die Frage dort lautet, wie kann ich besser machen. Wie schaffe ich es, mich selber in eine Lage zu bringen, dass ich neue Prozesse finden und erfinden kann. Diese bringe ich wiederum in B ein und mache damit A besser.

Ganz oft sehe ich bei meinen Kunden, dass A und B gemacht wird. A: Ich arbeite ein bisschen und bin schnell überfordert. Der Tag hat nur 24 Stunden und trotzdem musst du X Bloganfragen schreiben,  X Kunden anrufen oder ähnliches.

Was ist das wichtige Ziel?

Wir kommen dann sehr schnell auf B. Dort nehme ich mir irgendein Tool und versuche, damit zu automatisieren. Aber auch dort erreicht man irgendwann seine Grenzen. Es wird grundsätzlich nicht gefragt, welches Ziel ich erreichen will oder was ich eigentlich machen will.

Wenn man noch einen Schritt weitergeht und sich 1 Stunde pro Woche Zeit nimmt. Man überlegt sich, welche Sachen muss ich wirklich machen. Das sind dann die Tools, die ich gerade im Einsatz habe. Was könnte ich grundsätzlich verbessern oder anders machen. Oder vielleicht auch anders fragen, was muss ich überhaupt machen und was ist das wichtige Ziel.

Der Kreis C bringt den Mehrwert

Was ich da erreiche, sind die C Fragen.  Die, die eigentlich den Mehrwert bringen.

Man kann es auch so sehen:

A ist die Arbeit
B sind die Tools, die wir verwenden
C ist die Strategie, mit der ich die anderen besser mache.

Halbherzigkeit funktioniert nicht

Ich sehe, dass grundsätzlich viel zu viele Unternehmen oder auch Selbstständige gar nicht auf dieses C schauen. Nicht auf die Strategie, sondern nur, ich muss alles machen, weil ich gehört habe, dass ich es muss. Ein klassisches Beispiel ein Unternehmen aus Selbstständigen. Sie sagen, ich muss auf Instagram, Facebook und LinkedIn aktiv sein. Zusätzlich einen YouTube Channel und auch noch Blogposts schreiben und Newsletter. Es wurde auch gesagt, ich muss auf Konferenzen und Meetups gehen.

Am Ende läufst du nur noch nach und machst nichts gescheit. Die Sachen funktionieren dann auch nicht mehr. Wenn ich alles nur halbherzig mache, wie soll das funktionieren?

Fokus setzen und das Ziel definieren

Deshalb am Anfang grundsätzlich einen Fokus setzen und mein Ziel zu definieren. Welchen Kunden will ich erreichen? Welches Problem löse ich und wo kann ich eben diese Person finden? Nehmen wir mal an, es sind Zahnärzte in München oder Frankfurt. Wo sind die Zahnärzte?

Erst einmal überlegen, vielleicht einen Blick ins Branchenbuch werfen. Gibt es vielleicht bestimmte Events und die Möglichkeit, sie direkt zu erreichen. Ich suche mir 3 Kanäle aus und bespiele sie so gut wie möglich. Diese Art von Denken ist eigentlich gar nicht vorhanden. Die Leute gehen viel zu schnell auf die Straße ohne zu überlegen, was eigentlich wichtig ist.

Juliane: Du unterstützt diesen Prozess praktisch?

Ein Zahnarzt ist kein Onlinemarketer

Du sagst, ein Zahnarzt aus München kommt auf dich zu. Er hat gehört, er sollte dies und jenes tun. So wie du eben beschrieben hast. Er fängt überall halbherzig an und das natürlich mit Halbwissen. Er kann nicht alles wissen, weil er ja Zahnarzt ist und nicht Onlinemarketer. Jetzt ist er überall vertreten und nichts fruchtet. Er ist unzufrieden.

Wie würdest du mit dem Zahnarzt jetzt loslegen und mit ihm definieren, was seine Personenmarke, Zielgruppe und Kanäle sind?

Start: Die grundlegende Strategie

Daniel: Ich fange normalerweise bei der grundlegenden Strategie an. Erst der nächste Schritt ist, welche Tools und welchen Weg wir verwenden können. Dann helfe ich ihm, selber Prozesse validieren zu können.

Tools selbst validieren

Wenn man sich entscheidet, Contentmarketing zu machen in welcher Form auch immer. Dann benötigt man eine Struktur dahinter. Grundsätzlich habe ich mir überlegt, jede Woche kommt ein Artikel raus, dann brauche ich vielleicht ein Bild und so viel Text. Ich brauche die Ideen und man kann dann weiter spannen, wo kommen die Ideen her? Muss ich mir die jeden Montag überlegen oder habe ich eine Art Liste, wo ich meine Ideen sammle? Vielleicht frage ich auch meine Kunden, was sie interessieren würde und worüber ich schreiben sollte.

Auch der Hausbau beginnt bei einem stabilen Fundament

Das sind dann Prozesse, die du entweder selbstständig oder auch im Unternehmen leben musst und auch überlegen musst, kann ich diese Prozesse besser machen? Brauche ich das überhaupt? Kann ich das vielleicht auslagern? Kann ich das jemand anderes geben? Was muss ich selber machen und was nicht?

Du siehst, das ist, ich sag mal wie ein Haus, das du aufbaust. Du fängst beim Haus mit dem Fundament an und wenn du kein sauberes Fundament hast, dann wird auch der Dachstuhl nicht wirklich halten.

Du machst dein Business, um Geld zu verdienen

Juliane: Wenn jetzt jemand zuhört, der mit seinem Sidebusiness noch ganz am Anfang steht und definitiv noch keine Strategie entwickelt hat. Was wäre jetzt dein Tipp, wie er vorgehen sollte? Damit das Fundament stimmt und der Dachstuhl nachher nicht wackelt?

Daniel: Grundsätzlich muss man sagen, du machst dein Business um Geld zu verdienen. Das ist die Grundannahme. Wenn du kein Geld verdienen willst, könntest du auch einen Verein gründen oder etwas anderes.

Du brauchst eine Zielgruppe und ein Problem

Die nächste Frage ist, wie kann ich Geld verdienen. Wer kann mir ein Produkt oder eine Dienstleistung bezahlen. Ich brauche also eine Zielgruppe.

Als nächstes brauche ich neben der Zielgruppe auch ein Problem, das sich für diese lösen kann. Es muss ein teures Problem sein. Es reicht nicht, einfach nur irgendwas, was als störend empfunden wird, zu lösen. Sagen wir z. B. Wie viel wäre es dir wert, einen bemalten Becher zu haben, anstatt ein Glas? Würdest du sagen „Nicht viel“, aber für jemand anderes wäre das total viel wert. Es hängt also immer ein bisschen davon ab.

Teuer muss nicht monetär sein

Teuer muss auch nicht immer monetär sein. Es kann auch emotional teuer sein. Nehmen wir mal an, junge Eltern, die ein 2 Wochen altes Baby haben. Dort ist natürlich ein teures Problem, dass sie keinen Schlaf bekommen oder sie gestresst sind.

Für ein Unternehmen könnte ein teures Problem sein, wir bekommen nicht genug Kunden oder nicht die richtigen. Das heißt, du musst immer ein bisschen überlegen.

Die Begabung, das Problem zu lösen

Der 3. Punkt, der das vereint ist deine Fähigkeit oder deine Passion. Du musst natürlich auch begabt sein, das Problem zu lösen. Wenn du nicht programmieren kannst, dann macht es auch keinen Sinn, eine App programmieren zu wollen oder eine Dienstleistung für eine App anzubieten.

Definiere Deine Zielgruppe

Die Schnittmenge dazwischen ist genau da, wo du relativ einfach deine Kunden finden kannst. Was ich da oft sehe, ist, dass dieser Punkt nicht so genau definiert wird. Oft heißt die Antwort auf die Frage, wer ist deine Zielgruppe?, „Unternehmen in Deutschland“. Dann überlegen wir mal, wie viele Unternehmen es in Deutschland gibt. 2017 waren es fast 3,5 Millionen Unternehmen.

Ist beispielsweise der Bäcker nebenan und BMW gleichzeitig dein Kunde? Wahrscheinlich nicht. Vielleicht ist es nur ein Bäcker. Welches Problem hat er wirklich? Ist es ein Bäcker, der mehrere Ketten hat oder Filialen? Oder ist es vielleicht der Bäcker, der sich auf eine spezielle Art des Brotbackens spezialisiert hat? Hat genau er das Problem, eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen?

Maßgeschneiderte Inhalte

Warum ich so darauf poche: Alles was du später machst, wird viel einfacher, wenn ich ganz genau weiß, wer meine Zielgruppe ist. Dann kann ich danach maßgeschneiderte Inhalte verfassen. Ich weiß ganz genau, wo ich hingehen muss, um diese Zielgruppe anzutreffen und wie ich ihr helfen kann. Das sind Sachen, die kannst du relativ einfach herausfinden. Es gibt mehrere Methoden, das herauszufinden, ich erwähne mal „Jobs to be Done“ als Beispiel.

Treffe dich mit 5 Leuten aus dieser Zielgruppe

Zu diesem Thema kann ich dir gerne ein paar Bücher empfehlen. Treffe dich einfach mal mit 5 Leuten aus dieser Zielgruppe zum Kaffee. Das gibt schon viel Mehrwert, wenn du sie interviewst. Nicht hingehen und sagen „Hey, ich hab die Idee, was denkst du davon?“, sondern frage sie „Was hast du für ein Problem?“. Sie kommen dann nicht mit einem Problem, sondern mit etwas, was sie stört. Dann kann man weiter nachbohren und bekommt für einen kleinen Kostenaufwand von vielleicht 5 Kaffees á 3 € relativ schnell etwas, das dir viel Mehrwert gibt.

Wenn ich das habe, kommen die Tools

Wenn ich das habe, kann ich überlegen, welche Tools nehme ich. Nehmen wir wieder die Bäckereien. Ich suche meine Kanäle und die richtigen Tools, um diese bespielen zu können, aus.Dann kann ich einfach durchziehen und weiß, ich gehe in die richtige Richtung: Ich erreiche meine Zielgruppe und kann meine Botschaft an den Mann bringen.

Juliane: Du hast den Prozess jetzt einmal sehr gut aufgezeigt. Gehst du bei dir selbst auch so vor? Oder bist du so vorgegangen?

Daniel: Du meinst bei meinen Kunden oder bei mir selber?

Juliane: Bei dir selbst.

Den Prozess auch selbst angewandt

Daniel: Ja, bei mir selber auch auf jeden Fall. Mein Background ist Informatik. Ich war immer schon sehr viel im Web Bereich unterwegs. Da liegt es halt nahe, ich habe mit 14, 15, 16 immer mal Webseiten gebaut, auch bei Not Just A Label war ich für die Webplattform verantwortlich gewesen. Auch bei Accenture war ich im Webumfeld.

Eine reine Website gibt keinen Mehrwert

Irgendwann ist mir aufgefallen, dass eine reine Webseite meinen Kunden nicht den Mehrwert gibt, den sie brauchen. Du brauchst als Unternehmen eine Webseite, die vorwiegend deine Botschaft herausbringt, um die richtigen Kunden anzuziehen. Wenn die Ziele nicht erreicht werden, bist du 6 Monate später wieder da und sagt, du brauchst eine neue Webseite.

Die Struktur der Website

Darüber bin ich an das Thema herangegangen und habe über sehr viele Interviews, sehr viel Feedback usw. herausgefunden, dass es eigentlich sehr viel um die Struktur der Webseite geht. Was gebe ich an? Wie spreche ich meine Zielgruppe an? Dafür muss man natürlich die Zielgruppe definieren. Wie sieht dieser ganze Prozess aus? Wie sieht der Marketingprozess aus? Wie sieht ein 1: 1 Sales Prozess aus?Das war bei mir komplett identisch.

Juliane: Und welche Tools nutzt du, um deine Arbeitsprozesse zu strukturieren oder um noch besser, noch produktiver zu werden?

Daniel nutzt die Tools Simple Note und Airtable

Daniel: Grundsätzlich mal 2 Tools die mir sehr helfen. Als Notizen App nutze ich Simple Note. Das kommt aus dem WordPress Umfeld. Die Firma, die WordPress macht, die macht auch Simple Note. Das ist eigentlich ein nettes Notizenprogramm, wo man sowohl auf Handy, Laptop als auch auf dem Tablet Notizen strukturiert ablegen kann. Das hilft mir oft, wenn ich unterwegs bin und eine Idee habe. Meine ganzen Ideen, die ich für Kundenprojekte habe, schreibe ich einfach da hinein.

Wenn ich die aber strukturiert ein irgendeiner Art und Weise ablegen möchte, dann empfehle ich eigentlich immer Airtable. Ich weiß nicht, ob du davon schon einmal gehört hast?

Juliane: Nein, noch nicht.

Dadurch kann ich neue Erkenntnisse für mich selber treffen

Daniel: Wenn man Airtable öffnet, sieht es im Grunde genauso aus wie Excel. Aber eigentlich ist es noch einen Schritt weiter. Du kannst jeder Spalte einen Typ zuweisen z. B. ein Datum, vielleicht ein Text, ein Bild, Notizfeld et cetera. Du hast dann einmal nur die Dateneingabe. Die kannst du auch von extern reinholen über Formulare oder die API.

Das Schöne ist, du kannst dir dann verschiedene Views und Gruppierungen darüberlegen. Excel View ist nur eine View. Ich kann aber beispielsweise noch sagen, ich will diese Information, die ich habe als Trello Sicht haben. Oder wenn ich jetzt die Information drin habe, will ich die auf einer Weltkarte anzeigen lassen. Ich will sie in einem Kalender anzeigen lassen, wenn ich vielleicht einen Kundenkalender baue.

Verschiedene Views liefern neue Erkenntnisse

Diese ganzen Views, die kann ich mir speichern und kann auf dieselbe Datenbasis in verschiedensten Formen noch einmal zugreifen. Dadurch kann ich neue Erkenntnisse für mich selber treffen.

Als konkretes Beispiel, ich nehme mal mein CRM also Custom Relationship Manager, den ich mir daran gebaut habe. Grundsätzlich damit ich mal alle Kunden und alle Kontakte irgendwo mal einspeichern kann. Ich kann mir zusätzlich einen Kommentar dazu schreiben, wann ich die Person getroffen habe. Welches Problem hat die gerade? Gibt es irgendeinen Artikel, den ich dieser Person zu schicken muss? Kann ich sie mit jemand anderes verbinden?

Prozesse selbst definieren

Ich habe mir da aufgrund von verschiedenen Gruppierungen usw. News gebaut, wo ich einfach sagen oder relativ einfach sehen kann, welche Person zu welcher Person z. B. passt. Damit ich sagen kann „Ah ja hier der Anton passt gut zum Peter. Die beiden muss ich mal verbinden, weil sie beide über dasselbe Thema sprechen.“

Oder ich kann sehen, welche Person ich schon lange nicht mehr kontaktiert habe. Wo ich mal nachfragen sollte, wie es ihr geht und wie sie mit ihrem eigenen Projekt weitergekommen ist. So kann mir da meine Prozesse selber definieren. Das finde ich total spannend.

Juliane: Ich habe das nicht richtig verstanden. Was heißt das, sich eigene Views erstellen?

Daniel: Also Views sind Sichten. Sichten auf die Datenbasis.

Juliane: Ah, ok.

Ansicht nach Wunsch als Excel Sheet oder Galerie oder Trello Board

Daniel: Ich habe am Anfang ja gesagt, es sieht aus wie eine Excel Tabelle. Ich kann diese auch beliebig bearbeiten. Ich kann z. B. nach Feldern, Firmen oder nach Tätigkeitsfeldern gruppieren. Darin kann ich auch bestimmte Sortierungsmöglichkeiten machen. Ich kann aber auch weg von dieser Excel Tabelle gehen und mir dieselben Daten als Galerie oder als Trello Board oder was auch immer ich brauche, darstellen lassen.

Juliane: Nebenberuflich Selbstständige sind, wie ich eingangs sagte, ein wenig zeitgetrieben. Wir haben alle nur 24 Stunden, und Sidepreneure treiben neben ihrem Hauptjob noch ihr Sidebusiness voran. Hast du da ein Tool, was in Richtung Zeitmanagement oder Organisation geht? Was du gerne nutzt und das wir vielleicht noch nicht gehört haben?

Zeitersparnis ist eher eine Strukturierungsfrage

Daniel: Als Organisation auch da Airtable. Ich finde eben, dass es spannend ist, weil man es in verschiedenen Kontexten verwenden kann.

Ich würde die Frage gerne ein bisschen anders beantworten. Wir hatten das vorher ganz kurz angesprochen. Jeder hat nur 24 Stunden und Teilzeit Selbstständige oder nebenberuflich Selbstständige haben noch weniger Zeit. Die Frage ist da, wie kann ich die Zeit am sinnvollsten verwenden.

Ich habe viel mit Timetracker und Scheduling Software gearbeitet. Das eigentliche Problem sind aber nicht diese Tools, sondern dass man auf der Suche ist: „Ich brauche noch ein Tool, damit ich meine Zeit besser managen kann“. Das ist die falsche Frage.

Dann kommen wir wieder zu dem Strategieteil zurück. Wenn ich nur 10 Stunden die Woche habe, und davon nicht 3-4 Stunden davon strategisch arbeite, muss ich für mich  grundsätzlich überlegen. Was muss ich denn machen, was ist denn überhaupt wichtig für mich, mein Business und meine Kunden? Welches ist mein größtes Problem, beispielsweise neue Kunden zu finden?  Soll ich meine Marke nach außen bringen? Ist es wichtig, mein Business aufzubauen?

Das sind die wichtigen Punkte.  Wie kann ich die Punkte am besten erreichen? Die restliche Zeit würde ich meine Prioritäten setzen. Diese will ich so und so angehen. Ich glaube, es ist keine Tool Frage, sondern eher eine Strukturierungsfrage, die man sich selber stellen muss.

Struktur in die To Do Liste zu bringen ist eine Frage des Mindsets

Ich habe selber das gleiche Problem, wenn ich meine To Do Liste anschaue. Die ist über 100 Punkte lang. Ich habe nicht die Zeit, das in der Woche zu machen. In einem Jahr schaffe ich das, aber dann ist die To Do Liste wieder voll. Die einzige Frage, die wichtig ist, wie kann ich die To Do Liste so strukturieren, dass ich die wichtigsten Sachen, die mich am meisten nach vorne bringen, machen kann. Ob man dafür Papier nimmt oder ein Tool, ich glaube da ist nicht mehr so viel Unterschied, weil es grundsätzlich diese Mindset Frage ist.

Lass dich in den Strudel ziehen

Sich nicht immer in den Strudel hinein reißen lassen. Das ist wirklich ein Problem. Man sieht auf Facebook, LInkedIn andauernd neue Werbung. Leute, die sagen, nutzt dies und das.  ich mache das so und verdiene damit soviel Geld. Du musst das unbedingt machen und alle Selbstständige in 2019, die immer noch nicht X machen…

Konzentriere dich auf das Wesentliche

Jetzt muss ich sagen, konzentriere dich lieber auf etwas Wesentlichest. Ich kann auch sagen, ich kenne sehr viele Berater, auch aus meinem Kollegenkreis, die haben weder eine Webseite, noch einen Newsletter oder Socialmedia Stream und verdienen 200.000 € im Jahr.

Einfach, weil sie sagen, für mich ist z. B. mein Netzwerk wichtig. Ich pflege mein Netzwerk und das ist das Einzige, was ich mache. Ich gehe 1-2 Mal die Woche mit jemandem aus meinem Netzwerk essen.  Mehr mache ich nicht. Das kann auch erfolgversprechend sein, muss aber nicht für jeden passen.

Das ist ja nicht der Punkt. Man holt für sich selbst die 2-3 wichtigsten Kanäle und Sachen heraus und strukturiert danach sein ganzes Business.

Juliane: Da ist jeder ein bisschen anders. Wer ein riesengroßer Netzwerker ist, der kommt damit ziemlich gut klar, wie du es jetzt eben aufgezeigt hast. Dann gibt es wieder die, die über Social Media richtig gut mit ihrer Zielgruppe in Kontakt kommen.

Operative To Dos auslagern

Juliane: Du hast es ja schon auch mindestens zwei Mal betont, dass der Fokus wichtig ist. Dass man eben fokussiert arbeitet und schaut, wie komme ich strategisch zum Ziel und sich nicht mit dem ganzen kleinen operativen To Dos aufhält.

Daniel: Vor allem die operativen To Dos kann man, wenn man genau weiß, was man will, auch auslagern.

Juliane: Ganz genau.

Exzellente Leute dazuholen, so wie ich dazu geholt werde

Daniel: Ich gebe da gerne mal ein Beispiel. Ich schreibe gerade an einer neuen Keynote, die ich bald präsentieren werde. Ich weiß, ich kann ganz gut aber nicht exzellent schreiben. Also hole ich mir Leute dazu, die mir helfen. Die Gedanken, die ich habe, habe ich einfach mal auf 10-20 Seiten geschrieben. Das ist meine ungefähre Idee, aber um die richtig exzellent rauszuholen, hole ich mir Leute dazu. Ich weiß, ich bin nicht der Beste darin, ich kenne aber Leute, die sind exzellent darin.

Wenn Leute mich dazu holen, ist das genau so. Meine Kunden sind Experten in einem bestimmten Bereich, aber sie sind keine in der digitalen Strategie oder im Marketing. Deswegen komme ich ja und helfe ihnen.

„Konzentration aufs Wesentliche“

Das ist auch eine Sache, die man immer im Kopf behalten muss. Was vielleicht ganz cool für deine Leser ist, ist ein Buch von Monika Thoma „Konzentration aufs Wesentliche – 7 einfache Dinge zu mehr Zeit und lukrativen Aufträgen“*. Es ist nur ein ganz kleines Buch, Handtaschenformat und etwa 40-50 Seiten dick. Was ich da total schön finde, sie steigt mit Strategie ein und diesen Punkten, die wir jetzt eben auch besprochen haben. Sie gibt auch eine Handvoll Tools z. B. Positionierung.

Ich kann meine Zielgruppe ewig herum testen. Irgendwann muss ich dann auch sagen, ich habe meine Zielgruppe gefunden, die gut genug ist. Eine Zielgruppe, die jetzt nicht alle Unternehmen in Deutschland betrifft, sondern, alle Bäckereien in München und kann loslegen. Einfach sagen, das ist mein Fokus und jetzt muss ich auch wirklich machen.

Doug Engelbart: Wie kann man Organisationen und Menschen mit Technologien besser machen

Juliane: Klar, nur darüber sprechen bringt ja nichts, wir müssen oder sollten dann auch tatsächlich ins Tun kommen. Welche Persönlichkeiten inspirieren dich denn auf deinem eigenen Weg als Unternehmer, Speaker und Berater immer besser zu werden?

Daniel: Einen habe ich schon erwähnt, Doug Engelbart. Eine wahnsinnig spannende Persönlichkeit, der grundsätzlich alles erfunden hat, was wir heutzutage am Computer nutzen. Er ist dann noch einen Schritt weitergegangen und hat überlegt, wie man Organisationen und Menschen mit Technologien besser machen kann.

Da lerne ich immer noch ganz viel und lese immer noch seine alten Paper und Bücher, die er geschrieben hat. Leider ist er mittlerweile schon verstorben. Da nehme ich ganz viel für mich mit. Viele Methoden beispielsweise Prozesse, Tools, die ich auch für meine Kunden wieder verwenden kann.

Empfehlung: Buch von David C. Baker „Business of Expertise“

Eine andere Persönlichkeit, die ich ziemlich spannend finde, ist David C. Baker. Er ist auch ein selbstständiger Berater. Der hat „Business of Expertise“* geschrieben. Das ist ein englischsprachiges Buch, ich weiß gar nicht, ob es das in deutscher Übersetzung gibt.

Für alle die sich interessieren, was es wirklich bedeutet mit seiner Expertise Geld zu verdienen, soziale Berater, Coaches, Dienstleister. Es ist ein wahnsinnig spannendes Buch, wo aufgezeigt wird, was es alles braucht und was es auch bedeutet, ein Experte für einen bestimmten Bereich zu sein.

Das ist dann natürlich nicht mehr ganz konkret, sondern eher ein bisschen weiter gefasst, aber trotzdem sehr spannend. Dem folge ich auch und lese viel, was er schreibt.

Empfehlung: Buch von Sean D‘Souza „The brain audits“

Vielleicht noch jemand, der ganz spannend ist, ist Sean D‘Souza. Der hat „The brain audits“* geschrieben. Es geht darum, wie wir Menschen funktionieren. Wie müssen wir bestimmte Botschaften verpacken, damit sie auch von unserer Zielgruppe gut verstanden werden. Wie ist die Struktur dahinter. Wie arbeitet eigentlich das Gehirn, damit es die Botschaft richtig auffasst und wir auch unsere Expertise und unsere Dienstleistung/Produkt nach außen bringen können. Das finde ich auch spannend.

Juliane: Unsere (An-)Sprache ist tatsächlich spannend.

Du hast es eben mit deiner Keynote angesprochen. Da ist so viel herauszuholen. Klitzekleine Wörter können noch einmal verändert werden, weil sie einen viel größeren Impact haben und der Zuhörende gefesselter da sitzt oder sich das viel besser merken kann. Die Sprache ist schon sehr machtvoll.

Daniel: Auf jeden Fall.

Juliane: Spannend. Fällt dir noch etwas ein oder waren das jetzt deine Tipps?

Mich interessiert die weitergehende Frage

Daniel: Was mich persönlich interessiert, ich weiß, da funktionieren andere Leute anders, ich will immer noch tiefer in das Thema einsteigen. Was mich immer fasziniert, sind Persönlichkeiten, die sich einem Thema widmen und dann tief heruntergehen, bis sie wirklich eine Art Ende erreichen und dann doch noch weitergehen.

Das ist zumindest eine Faszination, die ich habe. Hier lerne ich auch viel. Ich bin auch schon zu lange im Business, dass ich die ganzen Klassiker schon einmal gelesen habe und kenne. Es gibt mir nichts Neues mehr, wenn die üblichen Botschaften behandelt werden und ich sie noch einmal höre.

Mich interessiert auch die weitergehende Frage, warum ist die Botschaft so wichtig. Was steckt denn eigentlich dahinter? Gibt es auch andere Möglichkeiten, wie man zu dieser Botschaft kommen kann usw.?

Juliane: Super. Hast du denn zum Abschluss noch einen ultimativen Tipp aus deiner Sicht als digitaler Berater an unsere Sidepreneure?

Daniel: Ich glaube, da wiederhole ich mich nochmal…

Juliane: Das schadet nicht.

Der ultimative Tipp: Erst Strategie. dann Tools

Daniel: Strategie, dann Tools. Das ist die Reihenfolge, die man machen muss. Mit Strategie meine ich, erst einmal herausfinden, was will ich machen und was will ich erreichen? Wie kann ich die Sachen erreichen? Einen Plan machen und diesen verfolgen.

Ich kann einen ohne Tools machen, aber ich kann dann im zweiten Schritt auch sagen, jetzt nehme ich für diesen Teilaspekt dieses Tool, weil es mir ermöglicht, diesen Schritt schneller zu machen, zu automatisieren, besser zu machen oder eben um auszulagern.

Aber wenn ich das andersherum mache, erst Tools, dann komme ich sehr schnell in Bereiche, wo ich mich selber überfordere, keine Zeit mehr habe und gestresst bin. So erreiche ich mein eigentliches Ziel am Ende gar nicht.

Strategie am Beispiel eines Newsletters

Juliane: Da fällt mir jetzt gerade noch eine Frage ein, zum Thema Newsletter Marketing. Da wird man oftmals, wenn man in verschiedensten Facebook-Gruppen unterwegs ist, auch gefragt, welches Tool soll ich denn nehmen. Oder „Ich habe mir jetzt mal xy gekauft, was mache ich jetzt?“

Hier auch die klare Empfehlung, erst einmal die Strategie für den Newsletter festzulegen. Was ist eigentlich mein Ziel? Was will ich damit machen und dann den Anbieter auswählen.

Daniel: Genau. Die grundsätzliche Frage wäre, warum schreibst du einen Newsletter. Da kommen viele Leute ins straucheln, weil ich gehört habe, dass… „Warum?“ Wen versuchst du da zu erreichen? Was willst du überhaupt schreiben und welche Inhalte willst du herausgeben? Wie oft soll er erscheinen? Natürlich muss auch die Konsistenz über mehrere Jahre funktionieren. Wie stelle ich sicher, dass jede Woche, jeden Montag oder Dienstag, oder alle 2 Wochen oder jeden Monat regelmäßig dieser Newsletter in der Inbox meiner Zielgruppe auftaucht?

Wie stelle ich sicher, dass der Newsletter interessant bleibt?

Wie stelle ich sicher, dass der Inhalt für meine Zielgruppe interessant genug ist, dass die diesen auch wirklich durchlesen? Das ist eben spannend, wenn ich diese Fragen stelle. Ich kann auch in meinem Outlook, Freemail oder was auch immer verwende, den Newsletter als Rundmail verschicken.

Ich kann mir danach überlegen, ein Tool zu nehmen, um es besser zu machen. Das ist die grundsätzliche Frage. Dann weiß ich auch, brauche ich Marketingautomation? Ja oder Nein. Gibt es vielleicht Sequenzen, die ich automatisieren möchte? Ja oder Nein. Ist das  vielleicht schon das Richtige, oder aber vielleicht Active Campain oder was es da sonst noch gibt.

Aber „Ich habe mir mal was gekauft und weiß nicht, was ich machen soll“. Ja, Warum ist die Frage. Die Tools kosten ja nicht so viel im Monat, das ist jetzt kein großes Problem. Aber was bringt es mir beispielsweise auf Zwang 3 Newsletter herauszuschicken, nur um es dann wieder sein zu lassen, weil es nicht funktioniert.

Ein halbes Jahr, bis sich die ersten Erfolge einstellen

Ich sage mal, ganz viele von den Marketingstrategien, sei es jetzt Instagram, also im ganzen Social Media Bereich, gerade im Contentmarketing, Newsletter usw. Was ich zumindest bei mir und meinen Kunden gesehen habe, man braucht schon ein gutes halbes Jahr, bis sich die ersten Erfolge einstellen. Da ist natürlich die Frage, wie stelle ich sicher, dass ich ein halbes Jahr lang diesen Kanal bespielen kann. Und nicht nur jetzt und in 6 Monaten eine E-Mail rausschicken, sondern wie kann ich dazwischen in Kontakt bleiben.

Juliane: Um noch einmal auf den Newsletter zurückzukommen. Die Tools sind auch alle unterschiedlich. Der eine kann mit dem einen oder anderen besser umgehen. Das ein oder andere Tool erfüllt für den Zweck besser. Man muss sein Warum eben kennen. Was will ich mit dem Newsletter machen und wie oft et cetera? Will ich etwas automatisieren? Vielleicht reicht dann der Opel oder muss ich doch den Mercedes nehmen. Statt erst das Tool zu kaufen, prüfen, was man eigentlich will.

Newsletter, die man kaum erwarten kann, weil  viel Mehrwert enthalten ist

Daniel: Ganz genau. Und das auch die spannende Frage, die ich auch oft höre „Wie sieht denn der perfekte Newsletter aus?“ Da habe ich keine Antwort drauf. Es kommt immer auf deine Zielgruppe an. Beispielsweise bekomme ich Newsletter mit 5-6 Seiten reinem Text. Ich liebe den Newsletter, weil ich weiß, wenn er kommt, dann bekomme ich viel Mehrwert für mich und kann damit wirklich was anfangen.

Gleichzeitig bekomme ich tägliche Newsletter die sind aber nur 1-2 Absätze lang. Dann gibt es andere Newsletter, die schicken eher viele multimediale Inhalte wie Bilder oder Videos rum. Das sind auch coole Sachen.

Inhalte mehrfach einbinden

Die Frage wie funktionieren und vor allem, wie kann sich der Newsletter in deine eigene Marketingstrategie einbinden? Wenn ich z. B. einen Text schreibe, dann kann ich den weiterverwenden z. B. in meinem Blog oder als Gastartikel, als Podcast. Deshalb weg von der Tool Ebene und erstmal überlegen, was mache ich dann eigentlich. Dann kann man auch viel einfacher vorgehen.

Juliane: Und was möchte die Zielgruppe?

Daniel: Genau.

Juliane: Mag die die langen E-Mails oder lieber die kurzen und dafür öfter? Das ist alles eine Frage der Zielgruppe.

Daniel: Ganz genau.

Juliane: Vielen Dank. Ich danke dir für deine Insights, wie du bei deinen Kundenprojekten oder auch selber an eine bestimmte Themenstellung herangehst.

Natürlich haben wir die Kommentare hier freigeschaltet, so dass ihr eure Fragen auch dort stellen könnt. Also immer her damit. Auch wenn ihr Ideen oder Fragen zu anderen Themen rund um nebenberufliches Gründen und Unternehmertum habt. Ihr seid herzlich willkommen, uns eine E-Mail zu schreiben an info@sidepreneur.de oder kommt in unsere Facebook- Community.

Vielen Dank Daniel, für deine Zeit. Es war schön sich auszutauschen. Allen da draußen und dir, Daniel eine schöne Zeit und viel Erfolg mit dem Business.

Daniel: Vielen Dank Juliane. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Juliane: Sehr gerne. Macht’s gut.

Kontakt zu Daniel Siegel

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.. oder von Daniels Seite direkt:

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