Kinderleicht programmieren lernen – das Sidebusiness Codino

Hier kannst du dir das Interview mit Alexander Mrozek von Codino anhören:

In dieser Folge erzählt uns Alexander von Codino, was die Vision hinter dem gemeinsam mit einem Freund gegründeten Sidebusiness ist. Außerdem erfährst du, wie die beiden ihr Unternehmen neben ihren beiden Vollzeitjobs aufbauen, wie ihr Zeitmanagement dabei aussieht und ob das Gründen im Team für sie die richtige Entscheidung war.

Du möchtest den Programmierbaukasten von Codino einmal ausprobieren? Du als unser PodcasthörerIn oder BlogleserIn hast die Möglichkeit mit dem Gutscheincode “sidepreneur” Geld zu sparen. Gebe den Code während des Kaufprozesses in das entsprechende Feld ein. Viel Spaß beim Programmieren lernen.

Hier kannst du lieber lesen, statt hören: 

Juliane: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode von Sidepreneur.  Heute ist wieder Interview-Zeit, wir haben heute wieder Sonntag und ich habe auch heute wieder einen spannenden Interviewpartner, der nebenberuflich gegründet hat. Wie Ihr ja wisst, ist unsere Vision das nebenberufliche Unternehmertum sichtbarer machen. Es gibt so viele tolle Unternehmer, die einem Hauptjob nachgehen, aber nebenberuflich ganz tolle Projekte umsetzen, Ihre Ideen Wirklichkeit werden lassen und dadurch auch ganz spannende Unternehmen entstehen, die eben nebenbei sozusagen betrieben werden und da habe ich den Alex heute im Interview er hat zusammen mit einem Geschäftspartner Codino gegründet mit Sitz in Berlin. Ich finde es immer toll,  wenn ich mit Berlin spreche. Berlin ist zwar nicht meine Heimat, aber ich komme aus dem Brandenburger Umland und das ist dann immer ganz toll, wenn ich Berlin sozusagen hier von Frankfurt an der Strippe habe.

Hallo Alex schön, dass Du Zeit hast, mit uns über Dein Business zu reden. Stell` Dich doch einfach mal vor, wer Du bist, was Du machst und was genau Eure Vision ist.

DER BEGRIFF DIGITALISIERUNG ALLEIN IST SCHON EINE BEDROHUNG

Alex: Vielen Dank, Juliane.  Ich freue mich wirklich sehr auf unser Gespräch heute. Du hast einiges schon vorweggenommen.  Ich wohne in Berlin und habe vor circa anderthalb Jahren Codino gegründet. Den Weg dahin beschreibe ich gerne. In meinem Berufsleben habe ich mich immer sehr für das Thema Digitalisierung interessiert, was natürlich ein sehr breites Thema ist.  Ich habe in einer Unternehmensberatung gearbeitet und habe viele Konzerne zu solchen Themen beraten. Ich bin dann zu einem großen Tech Konzern gewechselt und irgendwann ist mir aufgefallen, dass das Thema Digitalisierung in Deutschland relativ häufig als Bedrohung wahrgenommen wird und weniger als Chance, die sie aus meiner Sicht eigentlich ist.

SIDEPRENEURE HABEN DIE DIGITALISIERUNG ALS CHANCE ERKANNT

Ich glaube, viele aus der Sidepreneur Community haben erkannt, dass es eine große Chance ist. Wir haben uns überlegt, was ist eigentlich unser großes Thema. Das ist die Digitalisierung, vor allem das Teilhaben an dem Thema Digitalisierung.

DEIN REISEPASS IN DIE DIGITALE WELT

Stefan und ich, mein Mitgründer, haben dann vor etwa einem Jahr codino gegründet und unser Slogan ist “Dein Reisepass in die digitale Welt”. Das beschreibt auch ein Stück weit unsere Vision, die wir haben, denn wir wollen diese Barrieren, die viele um das Thema Digitalisierung und vor allem um das Thema Programmierung haben, abbauen, indem wir Produkte anbieten, die ganz einfach und spielerisch Programmierfähigkeiten vermitteln.

DER PROGRAMMIERBAUKASTEN WIE EINST DER CHEMIEBAUKASTEN

Man kann es sich so ein bisschen vorstellen, also wir verkaufen wir nennen es Programmierbaukästen, das ist ein bisschen wie der Chemiebaukasten, nur ohne Chemie aber mit Bits und Bytes und man baut kleine Projekte, wie z.B. eine Alarmanlage oder einen Quiz Bazar oder ein Keyboard und vieles mehr. Dann bringt man diese Projekte mit Computer Code zum Leben und lernt währenddessen, ganz spielerisch zu programmieren.

 

Juliane: Wie kann ich mir das vorstellen, ich kaufe mir einen Online Kurs oder treffen wir uns online und Du leitest mich an?  Wie es Euer Konzept aufgebaut? Soll das von allein laufen und Einkommen generieren?

CODINO´s PRODUKT IST DER PROGRAMMIERBAUKASTEN

Alex:   Unser Ziel ist es, dass wir Programmieren so einfach wie möglich vermitteln. Unser Produkt sind Programmierbaukästen: Man bekommt ein kleines DIN A5 großes Set:  Da sind verschiedene Bauteile, es gibt eine Anleitung.

BUILD – CODE – PLAY

build

Dann haben wir ein Prinzip “build-code-play”. Mit der Anleitung zusammen baut man erst einmal kleine elektronische Strompreise, das kann am Anfang eine kleine LED, die man zum Leuchten bringt, später sind es dann auch komplexere Sachen.  Das ist der “build”-teil.

code

Im “Code”-Teil geht  man dann zum Laptop und lernt seine Grundkonzepte der Programmierung kennen, also z.b. Schleifen oder IF- Anweisungen und vieles mehr an Funktionen, vieles mehr wie mit Variablen umgeht und bringt dann dieses kleine Projekt, was man vorher gesteckt hat, zum Leben.  

play

Man hat dann sein Keyboard gebaut eine Alarmanlage oder Jedi Mind Tricks kann man bei uns auch machen und der “Play” Teil am Ende geht es darum, das ganze noch weiterzuentwickeln. Ein bisschen wie bei Lego, da baut man vielleicht auch erst das Piratenschiff auf, aber dann ist man doch noch kreativ, man stellt noch die Playmobil Figuren hinein und macht daraus einen Western Saloon. So ähnlich ist auch unser Konzept.

Juliane: Wer ist da Eure Zielgruppe? Wen wollt Ihr da ansprechen?

B2C: BREITE ZIELGRUPPE AKTUELL IM ALTER VON 10 – 89

Alex: Unsere größere Version ist es eine eine Plattform rund um das Thema Digitalisierung zur Verfügung zu stellen und alles dreht sich unsere Programmierbaukästen.  Unsere Zielgruppen ist ganz klassisches B2C, wir verkaufen an alle Zielgruppen. Unser jüngster Kunde ist 10 Jahre alt und unser ältester Kunde ist 89 und hat uns neulich eine Postkarte geschickt, was er noch Programmieren gelernt hat, als Gehirnjogging. Also, quer durch die Bank.

KOOPERATIONEN MIT SCHULEN UND SCHULTRÄGERN

Wir kooperieren aber auch mit Schulen, quasi ein B2P Konzept, wir rüsten Schulen in Mönchengladbach aus, in Baden-Württemberg und reden mit vielen anderen Schulträgern, sodass Schüler spielerisch an das Thema herangeführt werden.

B2B: WORKSHOPS IN DEN UNTERNEHMEN

Wir machen auch am auch ein B2B Konzept entwickelt, wir arbeiten mit Unternehmen zusammen und bieten vor Ort Workshops an. Viele Unternehmen haben erkannt, dass Digitalisierung ein wichtiges Thema ist, aber das mal händisch zu erleben und mal eine LED nur mit Computercode zum Leuchten zu bringen, ist oft noch eine neue Dimension, die viele noch nicht kennen.  Wir sagen, man kann ja statt dem Klettergarten, auch einmal Programmieren lernen.

LOGISTISCHE UMSETZUNG?

Juliane: Das klingt spannend und das alles nebenberuflich und dann so viele verschiedene auch Zielgruppen, die Ihr ansprecht. Da werden wir gleich noch mal ein bisschen darüber sprechen, wie Ihr Euch da organisiert.  Meine nächste Frage geht da auch schon in die Richtung, wie macht Ihr das logistisch? Ihr habt Euren Hauptjob und wenn diese Baukästen bestellt werden, so habe ich es verstanden, dass es ein physisches Produkt ist, was der Kunde bekommt. Wie macht Ihr das? Ihr werdet Euch nicht noch abends, wenn das Interview vorbei ist, hinsetzen und Pakete packen, oder?

KLEIN ANFANGEN

Alex: Wie viele Sidepreneure auch, fängt man natürlich klein an. So haben wir angefangen, um das Prinzip zu testen.  Nachdem das Feedback so toll war und wir auch immer mehr Volumen verkauft haben, haben wir gedacht, wir müssen etwas ändern, uns Schritt für Schritt professionalisieren und unser Ziel war es, das Geschäft auch vom Handy aus steuern zu können. Dieser physische Aspekt ist natürlich ein hehres Ziel und wir haben das auch noch nicht ganz erreicht.

NUTZUNG EINES DIENSTLEISTERS ERMÖGLICHT FOKUS AUF MARKETING

Wir haben eingangs von der Digitalisierung gesprochen und auch was es für Chancen ermöglicht. Da ist natürlich eine Internetsuche und Unternehmen anschreiben schnell gemacht. Jetzt haben wir Dienstleister, die uns mit den größten Sachen helfen und wir können uns jetzt ein Stück weit mehr darauf konzentrieren, Marketing zu machen. Mit Schulen, die uns anschreiben und Interesse haben oder von der Nachbarschule gehört haben, was wir anbieten,  zu sprechen. Wir versuchen das Ganze zeitlich gerecht zu machen.

ZEITLICHE VEREINBARUNG MIT DEM HAUPTJOB

Juliane: Da kommen jetzt gleich die nächsten zwei Fragen auf: Du hast mit einem Geschäftspartner gegründet, wie teilt Ihr Euch auf, jeder hat seine Stärken und Schwächen?  Wie habt Ihr Euch da organisiert. Die nächste Frage: Schulen sind auch Eure Gesprächs- oder Ansprechpartner bzw. Eure Zielgruppe, die sind ja nun eher so vormittags erreichbar bis frühen Nachmittag, wie könnt Ihr das mit Eurem Hauptjob vereinbaren?

WICHTIG DEN FOKUS AUCH FÜR DEN HAUPTJOB ZU HABEN

Alex: Zur ersten Frage: Ich habe das das große Glück einen richtig tollen Mitgründer zu haben, der mit mir im gleichen Unternehmen arbeitet. Wir arbeiten mit großer Freude bei dem Arbeitgeber und es ist uns sehr wichtig, das auch fair zu machen und auch einen klaren Fokus auf den Hauptberuf zu haben. Wir arbeiten mal ein bisschen weniger, wie in den Sommerferien, da hat man mal die Möglichkeit durchzuatmen. Wir haben mit E-Mails die Möglichkeit eigentlich alle zu erreichen und manchmal setzt man sich abends noch einmal hin.  

BEIDES UNTER EINEN HUT BRINGEN UND MANCHMAL AUCH ETWAS LIEGEN LASSEN

Wir versuchen, beides unter einen Hut zu bringen und manchmal kann man dann mal eine E-Mail nicht beantworten, es dauert ein paar Tage länger. Das ist dann die Konsequenzen von der Entscheidung.

Juliane: Wie ist das, macht Ihr dann beide Marketing, macht Ihr beide Vertrieb oder ist da einer eher der Stratege und der andere schaut auf die Termine. Wie läuft es operativ? Wie ergänzt Ihr Euch?

NATÜRLICHE AUFTEILUNG AUF BASIS DER PRÄFERENZEN

Alex: Wir arbeiten sehr flexibel zusammen,  mit der Zeit hat sich eine natürliche Aufteilung ergeben, auch auf Basis auf dem, was wir gerne machen. Stefan macht mehr operations und  kümmert sich um die Produktinnovation, wir haben jetzt ein neues Kit, einen neuen Programmierbaukasten gelauncht.

Ich bin in Richtung Marketing unterwegs. Wir kooperieren mit vielen YouTube Creators und machen andere Sachen, darum kümmere ich mich. Wir haben dann noch eine dritte Person an Bord, der sich verstärkt auch um die Programmierseite kümmert.

TROTZ PROGRAMMIERBACKGROUND DAS PROGRAMMIEREN ABGEGEBEN   

Stefan und ich haben zwar beide einen BWL Background, wir können beide programmieren, es macht uns auch großen Spaß. Das war auch einer der Anlässe für dieses Produkt,  aber wir merken jetzt, wir würden gerne noch einfacher noch komplexere Sachen vermitteln und dann haben wir gedacht, wir brauchen noch jemanden und den haben wir dann zum Glück auch gefunden.

OHNE JOUR FIX FLEXIBEL ZUSAMMENARBEITEN

Juliane: Der ist bei angestellt oder als Freelancer tätig?

Alex: Um unserem flexiblen Arbeiten Rechnung zu tragen und alle, die ein Business haben, werden das wissen, mal ist es mehr und mal weniger, daher ist er auf einer Freelance Basis dabei.

 

Juliane: Habt Ihr feste Termine, einen jour fix einmal in der Woche, um zu besprechen, was war, was kommt, um die Ziele auch im Blick zu behalten oder seid Ihr da auch recht flexibel.

FANTASTISCHE TOOLS WIE SLACK, WHATSAPP ODER GOOGLE DRIVE FÜR DIE ZUSAMMENARBEIT

Alex: Es war noch nie so leicht ein Unternehmen nebenbei zu machen, wie jetzt, weil die technologischen Möglichkeiten mit slack oder WhatsApp oder Google Drive fantastisch sind. Wir nutzen diese und verzichten auf einen jour fix, wir arbeiten superflexibel zusammen.

DIGITAL ZUSAMMENARBEITEN UND REGELMÄßIGE TREFFEN

In der Zeit als wir unser zweites Kit, wir haben das Starter Kit, unser Einstiegsmodell auf dem Markt und das zweite Kit heißt Lightning Kit. Als wir das ja gelauncht haben, haben wir natürlich mehr Zeit zusammen verbracht, auch am Wochenende. Wir haben uns da sehr viel gesehen, aber man kann sehr viel auch über digitale Medien machen und das versuchen wir soweit wie möglich. Wir sehen uns aber auch regelmäßig.

OUTSOURCING UND AUTOMATISIERUNG

Juliane: Ihr arbeitet mit Dienstleistern zusammen. Outsourcing ist, gerade wenn man wenig Zeit hat und als Sidepreneur agiert, auch früher oder später ein Thema. Habt Ihr noch andere Bereiche outgesourct,  sodass Ihr Euch Freiraum schafft für Eure Kernkompetenzen?

Alex: Generell ist es ein großes Ziel von uns, dass wir das verstärkt machen. Der größte Punkt ist, wie Du gesagt hast, wir haben ein physisches Produkt, wir schicken physisch unsere Programmierbaukasten zu den Leuten nach Hause.

 

BEI PHYSISCHEN PRODUKTEN IST PRODUKTION UND VERSAND DER GRÖSSTE FAKTOR

Sprich die Produktion und der Versand sind eigentlich die größten Punkte, die wir auch outsourcen konnten. Auf der Marketing Seite gibt es ja tolle Arten nicht outzusourcen, sondern zu automatisieren, was ich als zweiten Aspekt davon sehe.

Mal ein Beispiel: wenn man Newsletter-Marketing macht, was viele machen, kann man auch sehr detailliert mit Mailchimp und anderen Tools arbeiten. Das nimmt sehr viel Arbeit ab und da versuchen wir auch auf dem digitalen Wege uns zu automatisieren, neben dem Outsourcing, was irgendwann natürlich auch kommt.

 

WIE VIEL ZEIT STECKT MAN IN SEIN SIDEBUSINESS?

 

Juliane: Kannst Du eine Prognose oder so eine Einschätzung abgeben, wie viel Zeit Ihr durchschnittlich pro Woche in Eurer Sidebusiness steckt?

Alex: Das fällt mir sehr schwer, weil es sehr unterschiedlich ist. Als wir das Lightning Kit entwickelt haben,  haben wir an den Wochenenden zusammen gesessen und zusammen verbracht. Auch letztes Jahr im Weihnachtsgeschäft haben wir mit einigen Youtubern kooperiert. Wir haben auf unser Produkt fantastisches Feedback bekommen.

Wir haben uns auch nach der Arbeit auch hingesetzt und manchmal gibt Phasen, wie in den Sommerferien, wenn man merkt, viele sind in Urlaub, da geht der Traffic auch mal bisschen herunter. Da gleichen wir es dann auch, es ist schwer eine genaue Zahl zu nennen, aber wir machen es sehr flexibel.

 

WARUM EIN SIDEBUSINESS?  

 

Juliane: Unser Thema ist nebenberufliches Gründen.  Wirklich viele gründen erst einmal nebenberuflich und behalten sich halt den Angestelltenjob noch bei. Was war denn für Euch ein Beweggrund,  Ihr macht das jetzt seit anderthalb Jahren nebenbei oder parallel. Was waren die Gründe zu sagen, wir machen das nebenberuflich als Sidepreneure und nicht “wir gehen gleich in die Vollen und machen das jetzt den ganzen Tag”.

 

DIGITALISIERUNG MUSS EINEN GRÖßEREN STELLENWERT IN DER GESELLSCHAFT BEKOMMEN

Alex: Vielleicht zuerst einmal, was uns antreibt, das zu machen.  Das ist eine sehr spannende Frage. Der allererste Punkt, der uns antreibt: wir glauben daran, dass das Thema Digitalisierung und auch Programmierung einen deutlich größeren Stellenwert in der Gesellschaft haben sollte, eben weil das Internet es ermöglicht, das ein Mädchen in NRW ein ein Programm schreibt, was in Indien verkauft wird und eine Riesen-Nummer wird, das war vor 20 Jahren nur schwer möglich. Heute ist es Realität.

 

BASIS DER DIGITALISIERUNG IST IMMER DIE PROGRAMMIERUNG

Wenn man sich jetzt mal alle großen Trends anschaut um das Thema Digitalisierung herum, dann ist die Basis immer die Programmierung. Deshalb treibt uns die Idee an, einen Beitrag zu leisten, dass wir diese Fähigkeit, die nicht dröge und langweilig ist oder auch hohe Eintrittsbarrieren hat, sondern viel Spaß machen kann, mit unserem Programmierbaukästen. Natürlich auch das Feedback, welches wir von unseren Kunden bekommen. Die Posts und die Mails, wie kreativ unsere Kunden diese Ideen weiterentwickeln, dass trägt einen immer wieder darüber hinweg, wenn man mal eine Stunde hier und dort investiert, die vielleicht nicht immer den totalen Durchschlag hat.

 

MOTIVATION:  DIE MÖGLICHKEITEN UNSERER ZEIT

Was mich motiviert, dass hatte ich eingangs erwähnt, ich glaube sehr daran, dass diese Zeit, in der wir leben, tolle Chancen bietet. Ich habe ein bisschen automatisierten Tools angesprochen mit dem Newsletter und es gibt viele andere Beispiele. Manchmal frage ich mich, wie hätten eigentlich meine Eltern eine Firma gegründet, wenn sie vor 30 Jahren eine Idee gehabt hätten, wie hätten sie allein Kunden gefunden für Ihre Ideen. Heute ist das mit dem Marketingtools viel einfacher und das begeistert mich und das treibt uns eigentlich an.

 

TROTZ GUTEM HAUPTJOB SIDEBUSINESS

Juliane:   Ihr hättet viel mehr Zeit, wenn Ihr Vollzeit arbeiten würdet. Warum seid Ihr immer noch angestellt und geht 40 Stunden und wahrscheinlich sogar ein bisschen mehr für Euren Arbeitgeber arbeiten und setzt Euch dann sozusagen in Eurer Freizeit noch hin und arbeitet an Eurem Business?

Alex: Das ist eine tolle Frage. Bei uns hat es angefangen, wie bei vielen, die nebenberuflich tätig sind. Man hat eine Idee und möchte sie einfach testen und auch eine Begeisterung für ein Produkt entwickeln und zusehen, wie es sich entwickelt. Wir arbeiten ja beide bei einem großen Tech Konzern und dieser Konzern ist an der Speerspitze der Technologie. Die Einblicke, die wir da bekommen, sind sehr spannend und wir schätzen das sehr, wir fühlen uns in dem Unternehmen sehr wohl.

 

OUTSOURCING UND AUTOMATISIERUNG HILFT DEM SIDEBUSINESS

Wir fahren mit diesem Modell bis jetzt ganz gut und wir versuchen natürlich, mit Outsourcing und Automatisierung beides unter einen Hut zu bringen. Uns sind beide Bereiche im Leben sehr wichtig und wir ziehen sehr viel Freude heraus. Wir hatten noch keinen Leidensdruck und noch schöpfen wir aus beiden Töpfen aus dem Vollen.

 

Juliane: Wir bekommen oft die Frage gestellt, wie sollen wir das mit dem Arbeitgeber angehen. Manche haben die Befürchtung, dass der Hauptjob unter dem Nebenjob oder den Sidepreneur Business leiden könnte. Wie ist die Haltung Eures Arbeitgebers und wie seid Ihr auf ihn zugegangen?

 

FAIRNESS UND TRANSPARENZ DEM ARBEITGEBER GEGENÜBER

Alex: Ich glaube an Fairness und Transparenz und das ist uns auch sehr wichtig. Wir sind da sehr offen herangegangen und haben das angesprochen. Wir haben es auch geprüft, auch aus compliance seitig muss es alles sauber sein und haben uns mit den entsprechenden Stellen auseinandergesetzt. Fairness und Transparenz bedeutet auch, das ja der “Hauptberuf der Hauptberuf” ist und der “Nebenberuf der Nebenberuf” und halten uns daran.

Unser Ziel ist es, die digitale Bildung zu fördern und da sehen wir auch große Schnittmengen mit dem,  was unser Arbeitgeber möchte und daher hatten wir das Glück, dass da wir da auch an einen flexiblen Arbeitgeber gestoßen sind. Ich glaube an Transparenz und Fairness von beiden Seiten.

 

WELCHE GESELLSCHAFTSFORM

Juliane: Ihr habt im Team gegründet. Im Team muss man ganz schnell überlegen, welche Gesellschaftsform ist jetzt wirklich die richtige, Anteile, Risiko, Einlagen usw. Haftung ist ein Thema und, wenn man allein gründet, ist man nur sich selbst verantwortlich, im Team kann es durchaus auch Differenzen geben und da muss sich ein bisschen absichern. Wie seid Ihr vorgegangen, welche Gesellschaftsform habt Ihr gewählt, habt Ihr überhaupt darüber nachgedacht, überhaupt die unterschiedlichen nebeneinander gestellt und abgewogen? War eine Gesellschaftsform sofort klar?  Wofür habt Ihr Euch entschieden?

 

GbR DEM GESCHÄFTSWANDEL ANPASSEN UND UMFORMEN

Alex: Anfangs war uns sehr wichtig, die Idee zu testen, sie zu realisieren und zu schauen, ob es funktioniert. Flexibilität war das Wichtigste, deshalb haben wir in einer GbR angefangen, mit allen Vor- und Nachteilen. Seitdem wir merken, dass wir tolles Feedback von unseren Kunden bekommen und uns auch mit mehr Volumen bewegen: Es gibt natürlich auch Vorteile von anderen Unternehmensformen wie der GmbH. Wir überlegen, wie wir umformen können und etwas mehr abzubilden, dass sich das Geschäft auch sehr verändert hat.

 

IM TEAM GRÜNDEN

Die andere Frage, die Zusammenarbeit, die Kooperation mit meinem Mitgründer: Ich sehe das sehr positiv. Es ist eine Chance unterschiedliche Sichtweisen einzubringen, jeder hat sein Steckenpferd und trifft entsprechend Entscheidungen und ich habe es als spannend und befriedigend wahrgenommen mit einem zweiten Mitgründer zu gründen. Man ist nicht alleine und kann sich rückversichern, denn viele Sachen sind völliges Neuland. Man hat viele Business-Entscheidungen noch nie getroffen. Wir haben ein physisches Produkt. Wir treten in Vorleistung, ordern die Teile, die einzelnen Bauteile, erstellen die Programmierbaukästen. Da ist es gut einen zweiten Mann oder eine zweite Frau an Bord zu haben und es als gemeinsames Projekt zu sehen. Wir ergänzen uns sehr gut.

 

TIPPS FÜR ANGEHENDE SIDEPRENEURE

Juliane: Wunderbar. Zum Abschluss: Du hast die Erfahrung gemacht, nebenberuflich zu gründen und wir haben auch Zuhörer, die gerade kurz davor sind, die sich damit beschäftigen nebenberuflich gründen, was so Ihr Ding sein könnte. Was ist Dein Tipp aus Deiner Erfahrung, an alle die gerade vielleicht hadern und nicht genau wissen, ob oder ob nicht.

 

MVP – AUF WELCHE ART UND WEISE ERFOLGSMÖGLICHKEIT TESTEN

Alex: Die Frage ist gar nicht so sehr, habe ich die beste Idee aller Zeiten und werde ich der nächste Mark Zuckerberg, sondern der Ansatz sollte sein, was ist eigentlich eine Art und Weise wie ich mal ganz schnell testen kann auf das überhaupt Erfolg haben. Sicherlich ist vielen Erik Ries MVP (minimal viable product) bekannt. Das ist ein sehr gesunder Ansatz weg vom Denken und mehr ins Tun zu kommen. Einfach mal etwas ausprobieren, vielleicht reicht auch am Anfang einfach mal eine Mailingliste zu machen. Wenn man das ganze vergleicht mit der Situation vor 30 Jahren, wenn meine Eltern eine Idee hatten. Es ist jetzt viel einfacher einfach mal etwas zu testen und man muss nicht am Anfang gleich 20 000 Euro sein, die man in die Idee investiert, vielleicht reichen auch 200 € und aber man hat was gemacht und vielleicht viel davon gelernt.

 

DIE IDEE SICH (SELBST) WEITERENTWICKELN LASSEN

Ein Beispiel: Wir haben angefangen unsere Programmierbaukasten auf der Homepage zu verkaufen und haben dann festgestellt, als wir im Gespräch mit Schulen waren und mit Unternehmen, die Schulen sponsern und stärker mit Unternehmen in Kontakt gekommen sind. Manchmal kommt eins zum anderen und wir hatten dann die Idee, dieser Skill, programmieren zu lernen, ist auch etwas, was Unternehmen interessiert und schon hat man eigentlich nicht mehr nur eine Idee, sondern eigentlich drei Ideen und muss schauen was man priorisiert, ins Tun kommen, etwas machen, Spaß daran haben. Augen links und rechts haben und sich die Idee weiter entwickeln lassen, das ist mein größter Tipp an alle.

 

Juliane: Ich glaube auch, es ist wichtig, ins Tun zu kommen, man kann so viel lernen, aber wenn man es nicht umsetzt und versucht, dann bringt alles Gelernte nichts. Man kann auch die beste Idee haben, welche man selbst toll findet und macht und tut und sie kommt nicht an.

MIT DER ZIELGRUPPE SPRECHEN

Den Tipp, den ich bei Dir heraushöre, ist, mit der Zielgruppe oder mit der potenziellen Zielgruppe zu sprechen. Womöglich ergeben sich daraus entweder ganz andere Zielgruppen oder das Produkt verändert sich.  Es kommt vielleicht gar nicht in der Art und Weise auf dem Markt, wie man es vielleicht selbst gedacht hat.

 

UNSERE IDEE

Alex:  Ich kann gerne erzählen, wie wir vorgegangen sind vor 1,5 Jahren. Wir hatten die Idee, dass wir Programmieren einfacher machen wollen. Ich finde es persönlich nicht so spannend einen Vortrag zu hören oder bei Udemy oder Udacity und programmieren zu lernen. Ich höre persönlich immer nach drei Vorlesungen auf. Wie kann man das Ganze spielerisch machen, das war unsere Idee.

 

MARKTFORSCHUNG VOR DER EIGENEN TÜR UND DANKE AN POKEMON GO

Wie haben wir das getestet? Auch auf die Gefahr hin, dass andere lachen werden, vor anderthalb Jahren war Pokémon Go die große App und wir gingen damals davon aus, dass unsere Zielgruppe vorrangig 14 bis 18-jährige sind.  Wir dachten, okay, wie können wir das testen und haben festgestellt, es geht eigentlich viel breiter weiter. Damals war Pokémon Go die große App, es gab mehrere Stellen und es haben sich 14 bis 18-jährige getummelt, weil es die Pokemons gab. Wir sind dann mit dem  Laptop hingegangen und haben gefragt, was würdet Ihr machen, wollt Ihr programmieren lernen, wollt Ihr Projekte bauen, ist es wie Lego vielleicht, da ist dann eher der Programmieraspekt, wie wir dachten.

Wir haben einfach mit der Zielgruppe gesprochen, weil sie einfach direkt vor unserer Tür in Berlin war. Wir haben viel gelernt und das war unser erster Test. Es hat uns nichts gekostet und wir haben das dann immer weiter entwickelt und versucht da weiterzumachen.

 

Juliane: Marktforschung ist sehr wichtig, mit den Leuten sprechen und fragen, was sie eigentlich wollen.   

Alex: Wir hatten das Glück, dass Pokemon Go damals groß war, heute wäre es schwierig, es sind weniger Leute so mit dem Handy unterwegs.

 

UNÜBLICHE BUCH INSPIRATIONEN

Juliane: Klasse. Welche Bücher oder Person haben Dich besonders in den letzten anderthalb Jahren inspiriert. Zu welchen sagst Du, da ist so viel drin, das sollte man gelesen haben, sich mit beschäftigt haben. Was ist Deine Empfehlung?

 

Alex: Viele aus der Sidepreneur Community kennen wahrscheinlich die einschlägigen Bücher die werden ja immer wieder empfohlen, eines habe ich selbst schon genannt,  Tim Ferriss ist ein Insider. Ich möchte das jetzt nicht wiederholen. Man muss nicht alle Aspekte auf Erfolg trimmen manchmal reicht, wenn man interessanter Gesprächspartner ist und etwas beitragen kann. In dem Bereich möchte ich jedem meine 3 Lieblings Bücher empfehlen:

  1. Sapiens von Yuval Noah Harari – Wie sich der Mensch aus dem Affen entwickelt  hat und wie wir diese Gesellschaftsform entwickelt haben. 
  2. Why nations fail von Daron Acemoglu –  Ein tolles Buch über die Bedeutung von Institutionen 
  3. Die Welt von gestern. Ein Roman von Stefan Zweig. Ein tolles Buch über ja die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts, wie schnell sich auch Umstände ändern können. Stephan Zweig ist ein österreichischer Jude und hatte da natürlich eine schwierige Zeit.  

Das sind 3 Bücher, die ich interessant und persönlichkeitsbildend finde.

 

EIN JUNGE AUS DER STEIERMARK

Deine Frage nach Vorbildern betreffend: mein Mitgründer nennt immer Arnold Schwarzenegger und mittlerweile muss ich ihm da zustimmen. Es ist unglaubliche Geschichte, wie ein Junge aus der Steiermark es schaffen kann, nicht nur der beste Bodybuilder aller Zeiten zu werden, sondern auch Gouverneur und eine Kennedy zu heiraten und natürlich der bestbezahlte Filmstar aller Zeiten zu sein. Das ist atemberaubend und da kann ich auch, wenn Ihr dann doch neben meinem Mann er meinen anderen Literaturempfehlungen wenn Ihr das könnt Ihr das gerne die Biografie von ihm lesen.

Juliane: Sehr gut. Vielen Dank für Deine Buchempfehlungen, die mal ganz anders sind. Du hast Dir  wirklich Gedanken gemacht, welche Bücher Du beitragen kannst, die nicht zum 10.000 Mal auch gerade in unserer Szene immer wieder fallen.

Ich danke Dir sehr für Deine Zeit und Deine insights, die du gegeben hast. Wie Ihr Euch aufgestellt habt, wie Ihr vorgegangen seid, wie Ihr Euch organisiert also wirklich sehr interessant und ich denke unsere Zuhörerinnen und Zuhörer konnten da echt jetzt auch eine ganze Menge für sich mitnehmen.

Die Kontaktdaten und Deine Website verlinken wir nachstehend.  Wenn unsere Zuhörerinnen und Zuhörer gerne Kontakt mit Dir aufnehmen, wenn sie Fragen zu Euren Produkten haben, vielleicht sogar bestellen wollen oder sich zu unternehmerischen Denken und Tun einfach austauschen wollen.

Ich fand es sehr interessant und hoffe, Ihr konntet viel aus diesem Gespräch mitnehmen. Wann immer Ihr Fragen habt, nehmt Kontakt mit uns auf unter info@sidepreneur.de.  Gerne auch über unsere Facebook-Gruppe, unsere Facebook-Seite oder Twitter.

Ganz wie Ihr wollt 🙂

 

Du möchtest den Programmierbaukasten von Codino ausprobieren? Mit dem Gutscheincode „sidepreneur“ sparst du 5€ beim Einkauf. Gebe den Code während des Kaufprozesses in das entsprechende Feld ein. Viel Spaß beim Programmieren lernen.

 

Über Codino

Ende 2016 habe ich mit einem Mitgründer – nebenberuflich zu meinem Hauptjob bei einem großen Technologiekonzern aus dem Silicon Valley – mein Unternehmen CODINO gegründet.
Die Digitalisierung ist das zentrale Thema meines Berufslebens – und CODINO dreht sich genau darum. Mit CODINO stellen wir jedem den Reisepass in die digitale Welt aus, indem wir Programmierfähigkeiten so einfach und spielerisch wie noch nie vermitteln. Genauer gesagt entwickeln wir sogenannte Programmierbaukästen, die vom Prinzip genauso funktionieren wie früher ein Chemiebaukasten – nur mit Bits und Bytes. Man baut in jedem Baukasten zehn kleine elektronische Projekte (z.B. ein Bewegungsmelder, ein Keyboard, ein Quiz-Buzzer oder eine e-Gitarre), die man mit Computer-Code zum Leben erweckt.

MIt unserem Konzept haben wir den Innovationspreis Digitale Bildung unter der Schirmherrschaft des Bundesbildungsministeriums sowie den Gründerpreis des BVDW gewonnen und verkaufen unsere Baukästen sehr erfolgreich in 3 Länder und beliefern Schulen in mehreren deutschen Bundesländern.

So kannst du mit Codino Kontakt aufnehmen:
https://www.codino.de
Codino bei Linkedin

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