Story von Finanzdurchblick: Der Start in ein Blogbusiness

Die Geschichte der Selbstständigkeit am Beispiel von Finanzdurchblick

Kilian wagt den Start in ein Blogbusiness neben seinem Studium. Er schildert uns in seiner persönlichen Story heute wie der Start verlief und wie sich der Blog entwickelt.

Mit Sidepreneur.de baue ich eine Plattform und Community rund um die nebenberufliche Selbstständigkeit für Angestellte, (angehende) Gründer, Unternehmer und Freelancer auf. Eine Community basiert auf Interaktion und viel Input von verschiedenen Personen. Und so möchte ich auch auf dieser Plattform nicht nur meine eigenen Erfahrungen teilen, sondern auch die wertvollen Erfahrungen, Tipps, Meinungen und Sichtweisen anderer Sidepreneure und Unternehmer präsentieren.

Heute mit einem Gastbeitrag von Kilian von Finanzdurchblick.net, der über seinen persönlichen Start ins Blogbusiness berichtet.

Wie ich zum Sidepreneur wurde

Anfang August diesen Jahres habe ich beschlossen mein eigenes Blogbusiness, jedoch ohne einen Hauch von Ahnung zu haben, aufzubauen – vier Monate später möchte ich dir über meine Erfahrungen, Hürden und bisherigen Erfolge  berichten. Dieser Artikel soll kein reiner Informationstext sein – vielmehr wünsche ich mir einen regen Austausch über das Projekt, mein bisheriges und auch weiteres Vorgehen.

Wie alles begann

Schon immer habe ich mich neben meinem sonstigen „Berufsleben“ als Schüler und Student einfach aus reiner Neugierde und Leidenschaft heraus in Materien unterschiedlichster Art eingearbeitet. In den letzten Jahren war das vor allem in den Bereich des Finanz- und  Aktienwissens. Irgendwann bin ich auch auf das Thema „Start-ups“ gestoßen, was aktuell ja in aller Munde ist, und hab dann im Frühjahr dieses Jahres zufällig einige Videos auf Youtube zu diesem Thema gesehen. Dort habe ich dann Aussagen wie „Man muss den Menschen mehr geben, um erfolgreich zu sein“ oder „Du musst ein Informationsprodukt gestalten“ gehört – konnte jedoch überhaupt nichts damit anfangen.

Doch eines  Tages am Schreibtisch fiel es mir wie Schuppen von den Augen, und ich war „infiziert“. Ich wollte etwas etwas Eigenes, in dem mein volles Herzblut drinsteckte, neben meinem eigentlichen Beruf (Sanitätsoffiziersanwärter und aktuell im Medizinstudium), aufbauen. Für das, was es werden sollte, hatte ich folgende Ansprüche an mich:

  • Leidenschaft: Ich weiß, wie es sich anfühlt, sehr viel und hart arbeiten zu müssen. Damit hab ich kein Problem, jedoch ist es kein  Zustand, den ich mir weiterhin freiwillig auf mich nehmen möchte. Klar war, dass ich auf alle Fälle etwas machen wollte, was meiner Leidenschaft entspricht.
  • Sinnhaftigkeit: Die Welt ist schon voll genug mit überflüssigen Produkten, die die Menschen an sich überhaupt nicht brauchen. Wie ich auch in meinem sonstigen Leben etwas Gutes bewirken möchte, sollte auch mein Unternehmen etwas Mehrwert stiften.

Das Thema war sofort klar – Finanzbildung. Darüber, wie und in welcher Form genau dies verwirklicht werden sollte, hatte ich zunächst z.T. ganz abstruse Ideen. Letztendlich sollte es aber ein Blogbusiness werden, wobei in erster Linie ganz klar die Vermittlung von finanzieller Bildung im Vordergrund stehen soll, anstatt eine Seite, um damit ein möglichst hohes zusätzliches Einkommen zu generieren.

Dazu kurz ein Wort zu einem Blogbusiness. Diese Tätigkeit ist absolut nicht dafür geeignet, schnell Geld zu verdienen, da es sich um einen langen und aufwändig zu gehenden Weg handelt. Wer dies allerdings möchte, sollte sich lieber auf Bereiche, wie Nischenwebseiten, fokussieren.

Marktanalyse

Nun ist es aber so, dass es bereits schon ziemliche viele Finanzblogs gibt. Warum sollten also Menschen ausgerechnet meinen Blog lesen? Daher habe ich mir erstmals einige Blogs angeschaut und mir überlegt, was ich als neuinteressierter Finanzanalphabet (meine primäre Zielgruppe!) auf dem Blog vermissen würde.

Die Antwort: eine einfache zugängliche Möglichkeit, wie man sich selbst das für den Alltag nötige Finanzwissen aneignet, um danach über die Grundlagen für den langfristigen Vermögensaufbau Bescheid zu wissen und diese auch für sich selbst umsetzen zu können.

Und damit war auch meine genaue Zielgruppe klar: Berufsanfänger und Studenten, die sich zwar selbst um ihre Finanzen kümmern wollen, aber (vorerst) nicht Ewigkeiten an Zeit dafür investieren wollen.

Erstmal die Grundlagen von einem Blogbusiness lernen

Das einzige Problem, vor dem ich stand – ich hatte gar keine Ahnung über Bloggen und Unternehmensgründung. Begriffe wie Google Adsense, Google Analytics oder Affiliatemarketing habe ich vorher noch nie gehört. Also hab ich mich erstmal via Internet, Blogs über Bloggen und vor allem Podcasts, die ich immer auf dem Weg zur Arbeit gehört habe, schlau gemacht. Hier mal die besten Adressen die ich absolut jeden, der sich dafür interessiert empfehlen kann: Selbstständig im Netz, der Affenblog mit seinen Podcast und Pat Flynn mit smart-passive-income.

So habe ich mir neben dem Schreiben mehr und mehr eine Vorstellung erarbeitet, worauf es bei diesem Bussiness ankommt! Das aller, aller wichtigste, was ich von überall her gehört habe, ist das Wort Qualität. Dieses Wort steht für mich im Zentrum meines Blogs. Nur durch Qualität kann ich mich in der Masse anderer Finanzblogs hervorheben. Nur durch Qualität kann ich meinen Lesern einen Mehrwert zu ihrer Finanzbildung liefern. Nur durch Qualität werde ich Stammleser gewinnen, von denen ein kleiner Teil hoffentlich für die Einnahmen sorgen wird.

Einnahmemöglichkeit

Primär habe ich dabei meinen Fokus auf Affiliatemarketing gelegt, weil es den Vorteil hat, dass man hier relativ hohe Provisionen (z.T. bis zu 100 €) im Finanzbereich hat. Dadurch kann man theoretisch von einer kleinen, aber treuen Leserschaft gute Einnahmen erzielen. Dabei habe ich mich für einen etwas besonderen Weg entschieden, den ich so noch bei keinen anderen Blogs gesehen habe. Ich kopple nämlich das Affiliatemarketing mit einem zusätzlichem Informationsprodukt, um für einen stärkeren Anreiz zu sorgen, ein Affiliateprodukt abzuschließen.

Was ich mit „gekoppelt an einem Informationsprodukt“ meine, möchte ich dir kurz erklären: Der, der sich für die Eröffnung eines Onlinedepot über meine Webseite entscheidet, bekommt Zugang zu einem weiteren exklusiven Tutorial (9.000 Wörter über den Aktienmarkt und erfolgreiche Aktienstrategien). Damit der Leser dieses Wissen anwenden kann, benötigt er aber ein Onlinedepot, womit sich der Kreis wieder schließt! So entsteht eine Win-Win-Win Situation.

Der Leser bekommt zusätzlichen qualitativ hochwertigen Mehrwert, ich einen finanzielle Ausgleich für meinen Aufwand, den Blog ins Leben gerufen zu haben und zu betreiben, und die Banken gewinnen einen Kunden, der durch seine nun bessere Finanzbildung ihnen lange treu sein wird, sodass sie langfristig an Ordergebühren oder Bestandsprovisonen verdienen können.

Als letzte größere Herausforderung stand ich vor der Frage, wie ich ohne jegliche Programmierkenntisse einen Blog betreiben sollte. Zuerst wollte ich mich mit einem Partner zusammen tun, was sich aber zerschlagen hat, dann bin ich auf sog. Internetbaukästen (auch zum ersten davon gehört) gestoßen. Letztendlich habe ich mich dabei für Jimdo entschieden, was ich bis heute absolut nicht bereue! Ganz im Gegenteil. Ich bin damit sogar sehr zufrieden.

Aber jeder, der vor der Frage steht, ob er WordPress oder einen Internetbaukasten wie Jimdo benutzen soll, sollte sich vorher genau im Klaren darüber sein, was seine Seite alles enthalten und können soll. Kann dies mit dem Internetbaukasten nicht erfüllt werden und möchte man keine Abstriche machen, sollte man sich in WordPress einarbeiten (was, so denke ich, auch gut machbar ist).

Die Entstehung meines Produkts/Tutorial

Zunächst wollte ich über die wichtigsten Schritte zur Finanzbildung ein Ebook schreiben, nach ein paar Gesprächen mit anderen jedoch habe ich mich für ein kostenloses Onlinetutorial entschieden. Also fing ich an, neben meinem Praktikum an diesem Tutorial zu schreiben. Herausgekommen ist das Herzstück meines Blogbusiness, namens „Wohlstandsaufbau für Maxi Mustermensch“, indem jeder finanziell Ahnungslose in 13 Lektionen mit insgesamt 16.500 Wörtern sich das nötige Wissen zum langfristigen Vermögensaufbau aneignen kann. Eine Besonderheit dabei ist, dass ich dem Leser am Ende einer Lektion immer eine genaue Aufgabe gebe, wie er sein gelerntes Wissen anwenden soll. Damit möchte ich ihm bei dem schwierigen Schritt helfen, das theoretische Wissen auf sich und seine aktuelle Person anzuwenden, damit sich sein finanzielles Leben auch wirklich ändert.

Was ich persönlich enorm wichtig fand, war, dass ein neuer Besucher gleich schon viele Inhalte zum Lesen hat. Ich wollte ein fertiges „Produkt“, in diesem Fall mein Tutorial, haben. Zwar habe ich oft gehört, dass man möglichst klein starten soll, dennoch finde ich es persönlich eher abstoßend, wenn man einen neuen Blog sieht, auf dem nur zwei Beiträge zu finden sind. Was denkt ihr darüber? War es die richtige Entscheidung oder hätte ich früher starten sollen und alle paar Tage eine weitere Lektion hochladen sollen?

Was ich für mein Sidepreneur-Dasein alles investiert habe

Das, was man am meisten investieren muss, ist Zeit, Zeit und nochmal Zeit! Leider habe ich meine Arbeitszeit (reine Schreibzeit) nur für die ersten zwei Wochen genau dokumentiert. Diese lag dabei bei rund 19 Stunden pro Woche. In den Wochen danach müsste ich jedoch weniger gemacht haben, aber insgesamt habe ich wohl zum Schreiben der beiden Tutorials so um die 120 Stunden gebraucht. Hinzu kommen nochmals unzählige Stunden, um Podcasts zu hören, zu lesen, zu organisieren (wie Nebentätigkeit beim Arbeitgeber anmelden, rechtliche Aspekte oder sich nach der richtigen Unternehmensform erkundigen) und schätzungsweise nochmals 30h, um die Homepage zu gestalten und die entsprechenden Affiliatepartner zu werben!

Wie du sicherlich merkst, habe ich schon einiges an Zeit neben meinem Praktikumsalltag in dieses Projekt hineinstecken müssen. Aber aktuell, nach meinem offiziellen Start, verringert sich der Arbeitsaufwand für mich. Ich plane aktuell ca. 4-5 Stunden pro Woche, zum Schreiben von einem Artikel ein. Des Weiteren empfehle ich noch jemanden zum Korrekturlesen zu engagieren, weil man so noch einige unlogische Aussagen in seinem Text erkennen kann. Wenn man mal den zeitlichen Aufwand zu den Verdienstmöglichkeiten von Blogs (Beispiele siehst du hier bei den Einnahmeübersichten bei Selbständig im Netz) in Relation setzt, zeigt sich ganz klar, dass wirklich Herzblut und Leidenschaft für das Projekt als finanzieller Erfolg im Vordergrund stehen muss! Das kann Michael, hier auf Sidepreneur bestimmt mehr als bestätigen!

Neben der zeitlichen Komponente, musste ich auch noch ein wenig Geld investieren. Dieses war jedoch minimal: 30€ für die Gewerbeanmeldung und 60€ für ein Jahr Jimdo (5€ pro Monat). Mehr war es nicht. Solche geringen finanziellen Herausforderungen sind genau das, was ein Onlinebuissness für Leute, die keine hohen Investitionen tätigen können oder wollen, so interessant macht! So etwas gibt es meiner Meinung nach nämlich nur dort. Wenn ich mir z.B. bei der Start-Up-TV-Show „Die Höhle der Löwen“ die Summen anhöre, welche manch ein Erfinder schon in sein Unternehmen gesteckt hat, dann wird mir manchmal wirklich schwindelig!

Der Start

Der offizielle Start war am 23.10. Ich habe klein angefangen und meinen Finanzblog im Freundeskreis und in drei Facebook-Gruppen vorgestellt. Hier siehst du eine Übersicht über meinen bisherigen Traffic:

Blogbuissness

Des Weiteren habe ich mich in der darauffolgenden Woche in der Finanzbloggerszene durch Kommentare unter Artikeln und Hallo-Sagen an andere Finanzblogger (das Beste, was du machen kannst, vor allem, weil man sehr interessante Persönlichkeiten kennen lernen darf) bekannt gemacht. Besonders hervorheben möchte ich dabei Alexandra von Sauerkraut und Zaster, die mich auf Schwächen in meinem Blogaufbau hingewiesen hat. Außerdem habe ich bezüglich meines Designs noch viele Verbesserungsvorschläge bekommen, sodass ich es in der ersten Woche nochmal farblich komplett neu gestaltet habe. Meine persönliche Erfahrung bezüglich Kommentieren ist eher durchwachsen. Es bringt zwar etwas Traffic (so 20 neue Nutzer pro Tag), aber die großen Trafficsprünge konnte ich damit bisher noch nicht organisieren.

Um den Monatswechsel herum kannst du bei dem Traffic einen plötzlichen rasanten Anstieg, auf den ich sehr stolz bin, sehen. An diesen Tag habe ich meinen ersten neuen Blogartikel via Facebook geworben und bekannt gemacht. Dieser kam in einer Gruppe so gut an, dass mein Post da für fast 16 Stunden ganz oben zu finden war! Zusammenfassend kann ich festhalten, dass für mich vor allem Social Media zunächst für den entsprechenden hohen Traffic sorgt. Denn auch der darauffolgenden Anstieg am 7.11 beruht auf einer Social Media-Kampagne, die ich gestartet habe.

Planungen und Überlegungen für die nahe Zukunft

Sidepreneur Community aufgepasst! Hier ist deine Hilfe gefragt: Hilf Kilian, das ein oder andere Problem anzugehen und kommentiere doch gerne Lösungsideen zu seinen folgenden Punkte. Ich bin gespannt.

Nun habe ich dir meine bisherigen Erfahrungen über mein neues Blogbusiness geschildert. In diesem Abschnitt jetzt geht es um meine Überlegungen, wie ich für mehr Bekanntheit sorgen kann. Ich würde mich freuen, wenn du mir deine Erfahrung und Einschätzungen zu den jeweiligen Fragen mitteilen könntest. Hier sind meine aktuellen Gedanken, die mich beschäftigen.

–> Soll ich bezahlte Onlinewerbung schalten?

Ich habe mir durch ein Werbeangebot folgenden Gutschein von Google Adwords erhalten: Wenn ich für 25€ Werbung schalte, erhalte ich eine Gutschrift von 75€. Nun stellt sich mir die Frage: Soll ich meinen Blog über Adwords promoten? Bisher habe ich über dieses Thema nur erfahren, dass der Erfolg von solchen Maßnahmen stark von dem gewählten Keyword abhängt. Die Kosten für geeignete Schlüsselwörter zu meinem Blog wären diese: „Finanzbildung“ (0,12€); „finanzielle Bildung“ (1,22€) oder „Vermögensaufbau lernen“ (3,58€). Was sind eure Erfahrungen mit Goolge Adwords?

–> Wie erreiche ich meine eigentliche Zielgruppe?

Ich bin fieberhaft am Überlegen, wie ich Menschen für Finanzbildung und damit auch für meinen Blog begeistern kann. Eine Option, der ich gerade nachgehe, ist es, an Schulen in einem Kurzreferat die Schüler für die Wichtigkeit von finanzieller Bildung zu sensibilisieren. Eine andere Möglichkeit wäre es, persönlich Leute auf der Straße anzusprechen und mit Worten und Flyern das Thema nahe zu bringen.

–> Werbung:

Von manchen habe ich schon gehört, dass ich eventuell zu viel Werbung (in meiner Sidebar) auf meiner Seite geschaltet habe, die mögliche Leser von meinem Blog abschrecken. Was denkst du darüber? Bisher handhabe ich so, dass Leser erst auf Werbung stoßen, wenn sie weiter nach unten scrollen. Für Google Adsense – Anzeigen soll es beispielsweise aber am profitabelsten sein, wenn man die Werbung direkt am Anfang der Seite schaltet.

 

So – ich hoffe ich konnte dir einen guten Einblick geben, was es alles heißt, ein Blogbusiness aufzubauen. Wenn du über irgendetwas noch tiefere Einblicke bekommen willst, dann hinterlass doch einfach einen Kommentar! Ich werde diesen gern beantworten.

Vielen Dank Kilian für deinen Gastbeitrag und den Einblick in dein Blogbusiness! Und jetzt liebe Community hoffe ich auf den ein oder anderen Tipp in den Kommentaren.

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