Höre hier die Episode von Juliane:
Wer lieber lesen statt hören möchte, hier entlang:
Hallo liebe Sidepreneure und herzlich Willkommen zu einer neuen Episode des Sidepreneur Podcasts.
Heute bin ich Juliane wieder am Start. In den letzten Wochen hatten wir viele Interviewgäste bei uns im Podcast. Fabian Silberer hat dir viele hilfreiche Tipps für deine Buchhaltung verraten, Dajana sprach mit Fabian Dittrich über das Gründen während des Studiums und warum du es machen solltest, wenn du noch Student bist. Peter hatte Nadine Simroszik zu Gast. Mit ihr sprach er über das Scheitern und wie du Rückschläge in Siege verwandeln kannst.
Heute möchte ich über das nebenberufliche Gründen sprechen. Ich habe mir einmal sieben Gründe notiert, die dafür sprechen, dass das nebenberufliche Gründen das bessere Gründen ist.
Was bedeutet “nebenberuflich selbständig sein” überhaupt?
Kurz gesagt: Es bedeutet, dass du neben deinem eigentlichen Hauptjob noch einem weiteren Job nachgehst mit dem du Geld verdienst. In diesem Fall gehst du einer selbständigen Tätigkeit nach und hast keinen weiteren Job in einem Anstellungsverhältnis.
Ob du nebenberuflich selbständig ist, wird an zwei Kriterien festgemacht. Zum einen wird auf deine Arbeitszeit geschaut, also wie viel Zeit du für dein Side-Business im Vergleich zu deinem Hauptjob aufwendest. Auf der anderen Seite wird auch geguckt, wie viel du mit deinem Sidebusiness im Vergleich zu deinem Hauptjob verdienst. Du solltest als Sidepreneur nicht mehr verdienen als in deinem Hauptjob.
Wir Deutschen sind keine Gründermenschen und das hat meiner Meinung damit zu tun, dass wir sehr sicherheitsbedacht sind. Was wäre, wenn … ? ist eine Frage, die auch ich mir schon ganz oft gestellt habe. Es fehlt oftmals eine gehörige Portion Mut. Wir möchten das Risiko möglichst gering halten und das Scheitern ist sowieso ganz negativ behaftet bei uns.
1) Du hast ein geregeltes regelmäßiges Einkommen.
Wenn du nebenberuflich gründest, dann bleibst du in der Regel erst einmal komplett in deinem Hauptjob. Es bedeutet, dass du dein geregeltes Einkommen jeden Monat auf deinem Konto hast, sofern dein Arbeitgeber pünktlich bezahlt. Fragen wie “Wie kann ich bloß meine Miete bezahlen?” entfallen. Deine regelmäßigen Ausgaben sind weiter durch deinen Hauptjob abgedeckt
2) Dein Risiko ist gering.
Dieser Punkt geht Hand-in-Hand mit Nr. 1. Du minimierst dein finanzielles Risiko, wenn du erst einmal nebenberuflich startest. Manchmal ist es sogar so, dass sich eine nebenberufliche Selbständigkeit schleichend entwickelt. Das kann z.B. daran liegen, dass du etwas kannst, dass in deinem Bekannten- und Freundeskreis nachgefragt wird z.B. du kannst Webseiten erstellen. Du machst dies für einen Freund oder Verein und ich dir kommt der Gedanke auf, dass du das doch eigentlich auch nebenberuflich anbieten könntest. Die Nachfrage scheint da zu sein.
Ich will an dieser Stelle nicht von einem Business Plan abraten, dieser ist z.B. bei einer hauptberuflichen Gründung unabdingbar, wenn du Geldgeber benötigst. Und auch wenn du im Nebenerwerb startest, kann ein Business Plan dir helfen, deine Idee klarer zu formulieren und einen Überblick über deine Gschäftsidee zu haben. Aber wenn du nebenberuflich startest, kann es sein, dass das nicht an erster Stelle stehen muss.
Mit deiner nebenberuflichen Gründung nimmt du dir eventuell auch ein wenig die Angst zu scheitern (Hier ist natürlich die große Frage, ob bezeichnest du als Scheitern? ) und mittellos dazustehen. Denn deine Idee muss sich nicht unbedingt gleich durch die Selbständigkeit decken. Dein Lebensunterhalt ist durch deinen Hauptjob gesichert.
3) Du hast Zeit zum Testen, deine Idee muss nicht (sofort) durch die Decke gehen
Jeder, der gründet, möchte natürlich erfolgreich sein, sonst würde er oder sie wahrscheinlich gar nicht erst starten. Wenn du nebenberuflich gründest, kannst du dir ein wenig Zeit nehmen. Du kannst schauen, ob deine Idee Potential hat. Gibt es genügend Nachfrage? Ist die Idee wirtschaftlich? Außerdem kannst du dir die Zeit für die Entwicklung deines Produkts / deiner Dienstleistung nehmen. (An dieser Stelle der Hinweis, dass natürlich durch den Hauptjob bereits viel Zeit des Tages genutzt wird. Dennoch, du kannst testen, probieren, nachfragen… Deine Existenz ist durch deinen Hauptjob abgesichert.
4) Du baust dir neben deinem Hauptjob ein zweites Standbein auf und verteilst dein Einkommen auf mehrere Säulen.
Auch hier an dieser Stelle geht es wieder um den Faktor Sicherheit. Mit deinem Sidebusiness baust du dir ein zweites Standbein auf. Du bist also irgendwann nicht mehr so stark abhängig von deinem Hauptjob, wie du es ohne eine nebenberufliche Selbständigkeit wärest. Je nachdem, wie viel Zeit du in dein Sidebusiness investierst und wie gut deine Idee ist, umso unabhängiger wirst du von deinem Hauptjob.
5) Du kannst mutig eine völlig verrückte Idee testen, weil du von ihr nicht leben musst
Auch hier spielen wieder die oben genannten Faktoren eine Rolle. Du hast die Geld-Sicherheit aus dem Hauptjob und verringerst so dein Risiko, deine Lebenshaltungskosten nicht decken zu können. Aber wie heißt es so schön, man bereut meist die Dinge im Leben, die man nicht getan hat, als die Dinge, die man nicht getan hat. Insofern, wenn du eine verrückte Idee hast, dann könnte es Sinn machen, erst einmal im Sidebuesiness zu testen, ob sie auf dem Markt nachgefragt wird.
6) Du kannst dein Hobby zum Traumjob machen und damit Geld verdienen
Das wünschen sich wirklich viele, das Hobby zum Job zu machen und davon leben zu können.Viele nebenberufliche Gründungen starten so. Sei es das Malen, das Nähen, Schreiben oder etwas anderes. Das Arbeiten geht leichter von der Hand, wenn es Spaß macht.
7) Wenn du im Hauptjob arbeitslos werden solltest, fällst du weicher.
Arbeitslos möchte natürlich niemand werden, aber auch wenn du deinen Hauptjob als vermeintlich sicher wähnst, streng betrachtet, kann es auch jederzeit vorbei sein. Wenn du entsprechend lange in deinem Job gearbeitet hast, bekommst du natürlich Arbeitslosengeld. Aber du stehst bei so einer Neuigkeit nicht vor einem großen Fragezeichen. Was nun? Du hast ein zweites Standbein. Du hast deine Idee gesteste. Du weißt eventuell jetzt auch, ob deine Idee nur für ein Sidebusiness reicht oder ob es auch Potential hat, groß zu werden. Spätestens dann, also bei drohender Arbeitslosigkeit, könntest du überlegen aus dem Sidebusiness ein Vollzeit-Business zu machen. Diese Überlegung wird sich aber vielleicht auch so einmal stellen, wenn die Idee gut läuft, du deine zeitlichen Kapazitäten ausweiten möchtest für dein Business.
Du siehst also, es macht Sinn, erst einmal nebenberuflich zu starten und deine Gründungsidee zu testen. Klar, es gibt auch Gründe, die dagegen sprechen, so wie es überall Pros und Contras gibt.
Fallen dir weitere Gründe ein, warum das nebenberufliche Gründen das bessere Gründen ist? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.
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