10 Gründe, warum Webseiten-Besucher dein Produkt nicht kaufen – Und was du beim 4P Marketing Mix verbessern kannst

Der 4P Marketing Mix für Deine Conversion-Rate

Im Marketing nutzt man häufig die 4P Marketing Mix-Methode um einen möglichst effektiven Marketing Mix aufzusetzen. Dabei stehen die 4Ps für: Product (Produkt), Price (Preis), Place (Vertrieb), Promotion (Kommunikation).

Das erste P für Produkt haben wir bereits im Beitrag „Warum Kunden etwas kaufen“ ausführlich besprochen. Darin wurden 7 Gründe genannt, warum ein Kunde ein Produkt kauft, was sie sich davon verspricht und wie wir unsere Produkte inhaltlich gestalten sollten, um diese Kundenwünsche zu erfüllen.

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Im folgenden Artikel betrachten wir die anderen drei Ps (Preis, Vertrieb und Kommunikation). Wir schauen uns die Gründe an, warum ein Webseitenbesucher dein Produkt, welches du mit Hilfe der oben hingewiesenen 7 Gründe perfekt gestaltet und ausgestattet hast, trotzdem nicht kauft.

Um dein Produkt verkaufen zu können, musst du deine Zielgruppe überzeugen

Vertrieb (Place) und Kommunikation (Promotion) bilden die Basis der Tätigkeiten außerhalb der eigentlichen Produkterstellung und haben das Ziel, die zuvor definierte Zielgruppe möglichst zahlreich auf die eigene Webseite mit dem Produktangebot zu lenken und dort von einem Kauf zu überzeugen.

Schaffst du es, potentielle Kunden durch verschiedene Marketingaktionen (Place = Vertrieb) wie beispielsweise Google Adwords, Facebook Ads, einen Blogpost oder einen Podcast auf deine Webseite oder Landingpage (Place = Vertrieb) zu lotsen, so ist die erste große Hürde erfolgreich gemeistert. Ein gewisser Anteil dieser Besucher wird dann zu zahlenden Kunden, indem du sie von deinem Angebot überzeugst (Promotion = Kommunikation) und sie dein Produkt kaufen. Größtes Augenmerk sollte hier auf „qualifizierten Traffic“, also Besuchern die auch wirklich deiner Zielgruppe angehören, gelegt werden. Diese ausgewählte Besucher kannst du mittlerweile durch „Targeting“ bei bezahlter Werbung oder durch die Auswahl der Kanäle in denen du verschiedene Beiträge veröffentlichst, sehr genau ansprechen.

Ziel ist eine hohe Conversion Rate

Die beschreibende Kennzahl nennt man „Conversion Rate“ (oder im Deutschen Konvertierungsrate), die sich aus dem Anteil der kaufenden Besuchern zur Gesamtbesucheranzahl berechnet.

Conversion Rate [%] = (Käufer / Webseitenbesucher)*100

Unser Ziel bei der Präsentation unserer Produkte ist es, eine möglichst hohe Prozentzahl von einem Kauf zu überzeugen, sprich einen möglichst großen Zähler der Kennzahl zu erreichen.

Eine hohe Conversion Rate ist dann ein hilfreicher Indikator, wie gut unser Produkt an unsere Zielgruppe kommuniziert wird. Ist die Conversion Rate klein, so sollten wir prüfen, ob wir die richtige Zielgruppe auf unsere Webseite gelotst haben (beeinflusst den Nenner) und warum wir diese nicht von einem Kauf überzeugen konnten (beeinflusst den Zähler).

10 Gründe, warum Webseiten-Besucher dein Produkt nicht kaufen und was du dagegen tun kannst

Nehmen wir mal an, wir schaffen es, die ausgewählte Zielgruppe auf unsere Webseite zu lotsen und demnach qualifizierten Traffic zu generieren, dann kommt jetzt alles auf die beiden Ps – Preis und Promotion, also die Kommunikation, an.

Im Folgenden möchte ich dir 10 Gründe zeigen, warum potentielle Kunden dein Produkt nicht kaufen werden. Es sind Fehler, die wir bei der Ausgestaltung des Preises und der Promotion machen.

1. Die potentiellen Kunden verstehen nicht, was genau du verkaufst

Eine der großen Herausforderungen bei der Gestaltung einer Produkt-Verkaufsseite ist die Kommunikation (Promotion) der Werte, Funktionalitäten und Vorteile des Produktes für den potentiellen Kunden. Die richtige Darstellung und Wortwahl ist eine kleine Kunst für sich, die häufig als „Copywriting“ bezeichnet wird. Viele Sidepreneure und startende Unternehmer sind sehr gut in der Kreation und Erstellung von Produkten, weniger gut jedoch in der effektiven schriftlichen Darstellung des Produktes für den potentiellen Kunden. Eine niedrige Conversion Rate liegt dann häufig daran, dass der Webseitenbesucher nicht versteht, was genau du ihm verkaufen willst und wie er es für sich selber nutzen kann.

Was du dagegen tun kannst:

2. Sie glauben, dass sie dieses Problem nicht haben

Wenn Webseiten-Besucher deine Produktseite finden, ist ihnen das Problem entweder unbekannt, oder sie denken, dass sie dieses Problem nicht haben. Dieses kann daran liegen, dass der Webseiten-Traffic nicht qualifiziert genug ist, d.h. dass du die Zielgruppe deren spezifisches Problem du mit deinem Produkt lösen möchtest, gar nicht erreichst und nicht auf deine Webseite gelotst bekommst. Als zweiter Punkt ist auch hier wieder die Kommunikation mangelhaft, dass den Kunden das Problem nicht vor Augen geführt wird.

Was du dagegen tun kannst:

3. Sie vertrauen dir nicht

Eine Herausforderung der sich jeder Unternehmer stellen muss ist, das Vertrauen der potentiellen Kunden auf allen Ebenen zu gewinnen. Fehlt das Vertrauen in das Produkt, die Problemlösung die Produktdarstellung, die Zahlungsabwicklung oder dem Unternehmer selber, so wird der Webseiten-Besucher dein Produkt nicht kaufen.

Was du dagegen tun kannst:

4. Die Besucher sind glücklich mit der Lösung, die sie aktuell nutzen

Treten bei uns im Alltag oder Berufsleben Probleme auf, so suchen wir meistens direkt nach einer Lösung dieses Problems. Dieses hat zur Folge, dass viele der Besucher unseres Produktes voraussichtlich bereits eine Lösung des gleichen Problems nutzen und damit weitestgehend zufrieden sind. Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, welches Veränderungen immer kritisch gegenübersteht, wird es schwierig, unser Produkt an diese Personen zu verkaufen.

Was du dagegen tun kannst:

5. Es ist zu aufwendig für sie, zu deiner Problemlösung zu wechseln

Für uns Gewohnheitstiere ist es immer wieder ein Gräuel, funktionierende Dinge zu ändern. Unternehmen schaffen sich so einen riesen Schutz vor Konkurrenz, indem sie die Wechselkosten in Form von Zeit und Geld, für den bestehenden Kunden sehr hoch gestalten. Dieses wird für uns zum Problem, wenn wir versuchen, unser Produkt an Personen zu verkaufen, die eine Problemlösung mit hohen Wechselkosten nutzen. Diese werden sich oft gegen unser Produkt entscheiden, auch wenn wir mehr und/oder bessere Funktionen anbieten, da sie sich den Aufwand und die Kosten eines Wechsels ersparen wollen.

Was du dagegen tun kannst:

BONUS: Baue in dein Produkt ebenfalls solche Wechselhürden ein, um dich selbst vor neuen Marktteilnehmern und Konkurrenten zu schützen!

6. Sie verstehen nicht, wie man dein Produkt nutzt

Häufig werden Produkte die wir anbieten sehr umfangreich an Funktionalitäten. Es entstehen komplexe Problemlösungen, die jedoch nicht direkt verständlich sind und häufig erst erlernt werden müssen. Potentielle Kunden kaufen dein Produkt nicht, weil ihnen nicht klar wird, wie man dein Produkt nutzt.

Was du dagegen tun kannst:

7. Die Webseiten-Besucher vergessen dich nach dem Verlassen deiner Webseite

Der Kauf eines Produktes geschieht nur ganz selten beim ersten Besuch deiner Webseite. In den meisten Fällen informiert sich der potentielle Kunde zunächst auf weiteren Seiten, ehe er sich zu einem Kauf entschließt. Ein Grund, warum dann nicht unser Produkt gewählt wird ist, dass der potentielle Kunde uns und unser Produkt bereits vergessen hat.

Was du dagegen tun kannst:

8. Sie haben bereits ähnliche Lösungen ausprobiert, die nicht funktionierten

Eine völlig neue Problemlösung erschafft man nur ganz selten. Häufig werden Innovationen kreiert, indem bestehende Problemlösungen verbessert oder abgeändert werden. Und auch unsere Produkte lösen mit Sicherheit ein Problem, für das es weitere Problemlösungsansätze im Markt gibt. Dieses können direkte Konkurrenzangebote oder Substitutionsprodukte sein, die das gleiche Problem auf eine andere Art und Weise lösen. Ein Grund warum ein Webseiten-Besucher unser Produkt nicht kauft, kann darin begründet sein, dass er bereits schlechte Erfahrungen mit einem alternativen Produkt gesammelt hat. Diese Erfahrungen mit Konkurrenten überträgt der Kunde nun auf unser Produkt.

Was du dagegen tun kannst:

9. Dein Angebot ist zu teuer für sie

Kommen wir zum P für Preis. Dieses ist bei vielen potentiellen Kunden ein entscheidendes Kriterium, da sie eine Problemlösung immer mit einem zu zahlenden Preis verbinden. Indirekt ist es jedoch so, dass sie nur nicht bereit sind, deinen Preis zu zahlen, da sie den gesteigerten Wert deiner Lösung nicht erkennen (siehe Punkt 1). Für dich als Produktersteller ist der Preis jedoch etwas noch viel wichtigeres: Der Preis ist immer auch eine Frage der Positionierung. Hier musst du dir also klar sein, für welche Zielgruppe du eine Problemlösung erschaffst.

Was du dagegen tun kannst:

Abschließend mit dem letzten Grund möchte ich noch mal auf das Produkt selbst und die Zielgruppe eingehen.

10. Du bietest das falsche Produkt für diese Webseiten-Besucher an

Ein sehr häufiger Grund, warum Webseiten-Besucher dein Produkt nicht kaufen, ist, dass es das falsche Produkt für die ausgewählte Zielgruppe ist. Hier gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen und daraus resultierende Tipps zur Lösung des Problems.

Was du dagegen tun kannst:

  1. Du hast bereits eine (gewünschte) Zielgruppe (z.B. die Besucher deines Blogs oder eine Nische die du aufgrund deiner Leidenschaft gerne besetzen möchtest) und hast für diese nun ein Produkt erstellt.
  1. Du hast ein Produkt (eine Idee die dir kam und die du dann umgesetzt hast) und suchst dazu nun die passende Zielgruppe

 

Gemeinsam mit dem Beitrag „Warum Kunden etwas kaufen und wie du das für deine Selbstständigkeit nutzen kannst“ habe ich dir ausführlich die 4 Ps des Marketing Mixes beleuchtet und gezeigt, warum Kunden unsere Produkte nicht kaufen. Wenn wir nun bei der Erstellung von Produkten, bei der Preisgestaltung und dem anschließenden Vertrieb der Problemlösung auf diese Stolpersteine achten, dann sollte es uns gelingen, erfolgreiche und gewinnbringende Produkte zu erstellen.

Bevor du loslegst, definiere deine Zielgruppe und ihre Probleme, überlege dir, welches dieser Probleme du gerne lösen möchtest und dann konzentriere dich darauf, dem Nutzer wirkliche Mehrwerte zu liefern.

Wie sieht es bei dir aus? Bietest du bereits Produkte zum Verkauf an? Wie läuft es damit, bist du mit deiner Conversion Rate zufrieden oder wo bräuchtest du vielleicht mal einen objektiven Blick der Sidepreneur Community als Hilfe?